Rohstoffe wie Stahl, Aluminium, Kupfer, Edelmetalle und Kunststoffe sind wichtige Vormaterialien für eine Vielzahl verschiedener Elektronik-, Elektromechanik- und Mechanikkomponenten. Diese Komponenten benötigen wir und insbesondere unsere Zulieferer zur Herstellung von Produkten und Systemen für die Automobilindustrie. Die Preisentwicklung der Rohstoffe beeinflusst die Herstellkosten von Continental infolgedessen entweder direkt oder zumeist indirekt über Kostenveränderungen bei unseren Zulieferern.
Kohlenstoffstahl und Edelstahl sind Vormaterialien vieler von Continental verbauter mechanischer Komponenten wie Stanz-, Dreh-, Zieh- und Druckgussteile. Stahldraht wird insbesondere in der Reifenproduktion als Stahlcord, aber auch z. B. in Förderbändern oder in Gummiriemen zur Erhöhung der Zugfestigkeit eingesetzt. Aluminium wird von Continental insbesondere für Druckguss-, Stanz- und Biegeteile verwendet, während Kupfer vor allem in Elektromotoren und mechatronischen Bauteilen zum Einsatz kommt. Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und Palladium werden sowohl von Continental als auch von unseren Zulieferern für die Beschichtung unterschiedlicher Bauteile verwendet. Verschiedene Kunststoffgranulate, sogenannte Resins, werden als technische Thermoplaste von Continental und unseren Zulieferern vor allem für die Herstellung von Gehäuseteilen benötigt.
Im Berichtsjahr führte die im Jahresverlauf abnehmende wirtschaftliche Dynamik zu einer nachlassenden Nachfrage nach Rohstoffen und zu rückläufigen Preisen für viele Rohstoffe. Die Preise für Kohlenstoffstahl sanken 2019 über
Für die Herstellung von Reifen und technischen Gummiprodukten verwendet Continental verschiedene Natur- und Synthesekautschuke. Außerdem werden in größerem Umfang Ruß als Füllstoff sowie Stahlcord und Nyloncord als Festigkeitsträger eingesetzt. Aufgrund der großen Mengen und des direkten Bezugs der Rohstoffe hat deren Preisentwicklung einen erheblichen Einfluss auf die Ergebnisentwicklung der Rubber Group, insbesondere der Division Reifen.
Der Preis für Rohöl – der wichtigste Ausgangsgrundstoff für Synthesekautschukvormaterialien wie Butadien und Styrol, aber auch für Ruß und diverse andere Chemikalien – zog nach dem raschen Preisrückgang im vierten Quartal 2018 im ersten Halbjahr 2019 zunächst kräftig an. Ab Mitte Mai 2019 gaben die Notierungen jedoch wieder nach. Im Jahresdurchschnitt verringerte sich der Preis für die Rohölsorte Brent um rund
Die Preise für Naturkautschuke stiegen im ersten Halbjahr 2019 kräftig. Ursächlich war vor allem die sich erholende Reifennachfrage in China. Der sich im Jahresverlauf abschwächende Reifenbedarf in Europa und Nordamerika führte im Verlauf des dritten Quartals 2019 wieder zu nachgebenden Preisen für Naturkautschuke. Im vierten Quartal wurde die Kautschukernte in Südostasien durch einen sich ausbreitenden Pilzbefall der Kautschukbäume beeinträchtigt. Die Verknappung des Angebots ließ im November und Dezember die Notierungen für Naturkautschuke wieder steigen. Im Jahresdurchschnitt lag der Preis für Naturkautschuk TSR 20 um
Der schwächere Euro bewirkte im Berichtsjahr eine Verteuerung der Rohstoffimporte nach Europa um ca. 5 Prozentpunkte im Jahresdurchschnitt. Auch die Einführung von Zöllen seitens der USA auf Stahlimporte belastete 2019 den Einkauf von Rohstoffen.
Alles in allem führten die aufgezeigten Preisentwicklungen der Rohstoffe insbesondere in der Rubber Group zu Kostenbelastungen im Jahr 2019, die aufgrund der schwierigen Marktbedingungen in den Abnehmerbranchen nur in einzelnen Märkten und zudem sehr begrenzt an unsere Kunden weitergegeben werden konnten. Die rückläufige Preisentwicklung von Metallen entlastete die Herstellkosten des Berichtsjahres nur begrenzt. Zwischen dem Einkauf der Rohstoffe, ihrer Lieferung und ihrem Einsatz in der Herstellung liegen je nach Produkt u. U. mehrere Monate. Zudem werden derartige Kostenveränderungen von unseren Zulieferern, je nach Vertragsgestaltung, zumeist zeitversetzt an uns weitergegeben oder erst bei anstehenden Vertragsverhandlungen neu festgesetzt.