Continental-Aktie und -Anleihen

Aktienmärkte mit negativer Entwicklung

Die Aktienmärkte wurden im Jahr 2022 v. a. durch die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine belastet. Insbesondere die Verteuerung von Erdöl und Erdgas, aber auch Preissteigerungen und Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten infolge von gestörten Lieferketten führten im Verlauf des Berichtszeitraums zu deutlichen Preiserhöhungen von Konsumgütern. Stark steigende Inflationsraten in vielen Volkswirtschaften weltweit waren die Folge. Zudem belasteten zeitweise die strikten Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie in China die wirtschaftliche Entwicklung vor Ort und durch geschlossene Häfen auch die Lieferketten weltweit.

Zur Eindämmung der Inflation vollzogen verschiedene Notenbanken ab dem zweiten bzw. dritten Quartal eine Kehrtwende in ihrer zuvor expansiven Geldpolitik und erhöhten ihre Leitzinsen (wie z. B. die US-amerikanische Notenbank Fed, die Bank of England, die Schweizerische Nationalbank SNB und die Europäische Zentralbank EZB). Im Juni sowie im dritten Quartal resultierten daraus kräftige Kursverluste an den Aktienmärkten.

Im vierten Quartal 2022 schürten etwas nachlassende Inflationsraten die Hoffnung vieler Investoren auf langsamer steigende Zinssätze und eine Verbesserung der wirtschaftlichen Situation im Jahr 2023. Dieser Stimmungsumschwung bewirkte eine leichte Erholung der Aktienkurse.

Der DAX beendete das Jahr 2022 bei 13.923,59 Punkten. Gegenüber seinem Stand vom Jahresende 2021 mit 15.884,86 Punkten ergab sich ein Rückgang um 12,3 %. Der EURO STOXX 50 sank 2022 um 11,7 % und schloss bei 3.793,62 Punkten.

Kursentwicklung der Continental-Aktie im Jahr 2022 im Vergleich zu ausgewählten Indizes
(indexiert auf den 1. Januar 2022, Datenquelle: Bloomberg.)

Deutliche Kursverluste von Automobilzulieferern

Viele Automobilwerte waren von den genannten Entwicklungen im Jahr 2022 direkt oder zumindest indirekt betroffen. Preissteigerungen für Halbleiter und andere Elektronikprodukte belasteten im Verlauf des Berichtszeitraums primär Zulieferer für Automobilkomponenten und -systeme, während Reifenhersteller von den spürbar gestiegenen Kosten für Rohstoffe und Energie betroffen waren. Deutliche Kursverluste der Aktiennotierungen vieler börsennotierter Zulieferer waren die Folge. Den Automobilherstellern ermöglichte dagegen eine starke Pkw-Nachfrage, für viele Modelle Preisanhebungen durchzusetzen sowie Verbesserungen des Produktmix zu erzielen.

Der STOXX Europe 600 Automobiles & Parts verringerte sich im Jahr 2022 gegenüber dem Jahresende 2021 um 20,1 % auf 527,23 Punkte.

Continental-Aktie mit schwacher Performance

Im ersten Quartal 2022 wurde die Kursentwicklung der Continental-Aktie – wie auch die der Aktien anderer Automobilzulieferer – nach dem Beginn des Kriegs in der Ukraine aufgrund zunehmender Sorgen vieler Investoren hinsichtlich niedrigerer Produktionsvolumina sowie der Kostensteigerungen für Rohstoffe und Energie stark belastet. Diesem Kurseinbruch folgte im zweiten Quartal eine Phase der Stabilisierung auf einem Niveau zwischen 60 € und 75 €. Am 2. Mai 2022 erfolgte der Abschlag der von der Hauptversammlung beschlossenen Dividende von 2,20 € für das Geschäftsjahr 2021. Im dritten Quartal führte das sich abschwächende Reifengeschäft zu einem erneuten Kursrückgang der Continental-Aktie. Im vierten Quartal erholte sich die Continental-Aktie nach Bekanntgabe der Zahlen zu den ersten neun Monaten 2022, die besser als von Analysten und Investoren erwartet ausfielen.

Am Jahresende 2022 notierte die Continental-Aktie bei 55,98 €. Gegenüber dem Jahresendkurs 2021 von 93,11 € ergab sich ein Rückgang um 39,9 %. Unter Berücksichtigung einer Reinvestition der gezahlten Dividende am Tag der Ausschüttung errechnet sich für das Jahr 2022 ein Minus von 37,8 %.

Continental-Anleihen mit Kursverlusten

Die Zinssätze für europäische Unternehmensanleihen stiegen im Berichtszeitraum infolge des allgemein steigenden Zinsniveaus kräftig an, wodurch sich die Anleihekurse spürbar verringerten.

Auch die ausstehenden Continental-Anleihen notierten am Jahresende 2022 im Vergleich zum Jahresende 2021 deutlich niedriger.

Erfolgreiche Platzierung einer neuen Euro-Anleihe

Unter dem Rahmen-Emissionsprogramm für Anleiheemissionen (Debt Issuance Programme, DIP) wurde Ende November 2022 eine neue Euro-Anleihe der Continental AG erfolgreich bei Investoren im In- und Ausland platziert.

Die Euro-Anleihe wurde am 23. November 2022 mit einem Zinskupon von 3,625 % p. a. und einer Laufzeit von fünf Jahren angeboten. Das Nominalvolumen der Anleihe wurde auf 625,0 Mio € festgesetzt. Der Ausgabekurs belief sich auf 100,000 %. Die Anleihe wurde am 30. November 2022 in den geregelten Markt der Luxemburger Börse eingeführt.

Positives Konzernergebnis je Aktie

Im Berichtsjahr belasteten hohe Kostensteigerungen für Rohstoffe und Vormaterialien sowie für Energie und Logistik die Kostensituation und das operative Ergebnis. Hinzu kamen Wertminderungen infolge des gestiegenen Zinsniveaus und weiterer bewertungsrelevanter Effekte. Das den Anteilseignern zuzurechnende Konzernergebnis sank infolgedessen im Geschäftsjahr 2022 auf 66,6 Mio € (Vj. 1.435,2 Mio €).

Das Ergebnis je Aktie belief sich 2022 auf 0,33 € (Vj. 7,18 €).

Dividendenvorschlag von 1,50 € für das Geschäftsjahr 2022

Vorstand und Aufsichtsrat haben beschlossen, der am 27. April 2023 virtuell stattfindenden Hauptversammlung vorzuschlagen, für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende in Höhe von 1,50 € pro Aktie auszuschütten und den verbleibenden Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2022 auf neue Rechnung vorzutragen.

Für das Geschäftsjahr 2021 war am 4. Mai 2022 eine Dividende in Höhe von 2,20 € pro Aktie ausgezahlt worden.

Grundkapital unverändert

Das Grundkapital der Continental AG belief sich zum Ende des Geschäftsjahres 2022 unverändert auf 512.015.316,48 €. Es ist in 200.005.983 nennwertlose Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 2,56 € pro Aktie eingeteilt.

Gemäß § 20 der Satzung der Continental AG gewährt jede Aktie eine Stimme in der Hauptversammlung. Die aktuelle Satzung ist im Internet unter www.continental.de in der Rubrik Unternehmen/Corporate Governance verfügbar.

Alle Aktien sind gleichermaßen dividenden- und stimmberechtigt.

Streubesitz stabil bei 54,0 %

Der Streubesitz (Free Float) nach der Definition der Deutsche Börse AG lag zum Jahresende 2022 wie im Vorjahr bei 54,0 %. Die letzte Änderung erfolgte am 17. September 2013, als unser Großaktionär, die IHO-Gruppe, Herzogenaurach, Deutschland, den Verkauf von 7,8 Mio Continental-Aktien bekanntgab und damit den Anteil an der Continental AG von 49,9 % auf 46,0 % reduzierte.

Die Marktkapitalisierung der Continental AG belief sich Ende 2022 auf 11,2 Mrd € (Vj. 18,6 Mrd €). Für die letzten 20 Handelstage des Berichtsjahres ergab sich auf Basis des Streubesitzes eine Free-Float-Marktkapitalisierung von durchschnittlich 6,1 Mrd € (Vj. 10,1 Mrd €). Die Free-Float-Marktkapitalisierung ist für die Indexberechnung das entscheidende Kriterium im Regelwerk der Deutsche Börse AG. Ende 2022 belegte die Continental AG mit ihrer Free-Float-Marktkapitalisierung Platz 39 im DAX (Vj. Platz 36).

Streubesitzverteilung im Jahr 2022 weitgehend stabil

Zum Jahresende ermittelten wir wieder durch eine sogenannte Shareholder Identification (SID) die Verteilung des Streubesitzes der Continental-Aktien.

Von den 108,0 Mio Aktien im Streubesitz konnten 106,4 Mio Anteilsscheine, die in Form von Aktien oder in den USA auch als American Depositary Receipts (ADRs) gehalten werden, über 630 institutionellen Investoren, Banken und Vermögensverwaltern in 42 Ländern zugeordnet werden. Die Identifizierungsquote lag bei 98,5 % (Vj. 97,6 %).

Der identifizierte Anteilsbesitz von Continental-Aktien innerhalb Europas lag gemäß der SID mit 49,7 % des Streubesitzes leicht über dem Vorjahreswert (Vj. 49,0 %).

Der dabei identifizierte Anteilsbesitz von Anlegern aus dem Vereinigten Königreich und Irland war mit 30,0 % gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert (Vj. 29,7 %).

Der identifizierte Anteil deutscher Investoren am Streubesitz sank im Berichtsjahr auf 5,9 % (Vj. 6,3 %).

Französische Investoren verfügten Ende 2022 über 3,5 % der Continental-Aktien im Streubesitz (Vj. 3,4 %).

Der Anteil skandinavischer Investoren am Streubesitz erhöhte sich 2022 auf 3,6 % (Vj. 3,1 %). Investoren in den übrigen europäischen Ländern erhöhten 2022 ihren Streubesitzanteil leicht auf 6,7 % (Vj. 6,5 %).

Der Anteilsbesitz von Investoren in Nordamerika verharrte 2022 auf dem hohen Niveau des Vorjahres. Insgesamt hielten sie 46,0 % (Vj. 45,7 %) des Streubesitzes in Form von Aktien oder ADRs.

Der identifizierte Anteilsbesitz von Investoren in Asien, Australien und Afrika lag Ende 2022 bei 2,8 % (Vj. 2,9 %).

Notierung der Continental-Aktie

Die Continental-Aktie ist unverändert an den deutschen Börsen in Frankfurt, Hamburg, Hannover und Stuttgart im regulierten Markt notiert. Zudem wird sie an weiteren Börsenplätzen in Deutschland und anderen Ländern im Freiverkehr gehandelt.

Notierung des Continental-ADR

Neben der Notierung an europäischen Börsenplätzen wird die Continental-Aktie in den USA in Form eines Sponsored-ADRProgramms am OTC-Markt (Over The Counter, OTC) gehandelt. Eine Zulassung an einer US-amerikanischen Börse besteht nicht.

Continental Investor Relations online

Weitere Informationen zur Continental-Aktie, zu den Continental-Anleihen und zum Kreditrating sind unter www.continental-ir.de im Internet abrufbar.

Alle Börsenkurse sind Notierungen der Continental-Aktie im Xetra-System der Deutsche Börse AG. Werte vor dem 16. September 2021 wurden zwecks besserer Vergleichbarkeit um den Effekt aus der Abspaltung von Vitesco Technologies adjustiert. Datenquelle: Bloomberg.
1 Der Continental-Konzern hat im Berichtsjahr die Methodik zur bilanziellen Berücksichtigung von unsicheren Steuerpositionen umgestellt. Die Vergleichsperiode wurde entsprechend angepasst. Weitere Informationen dazu finden Sie im Konzernanhang Kapitel 2 Allgemeine Erläuterungen und Grundsätze der Rechnungslegung.
2 Vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung am 27. April 2023.
3 Nicht angewendet.
4 Dividende pro Aktie zum Jahresdurchschnittskurs.