Steigende Inflationsraten, die durch den Krieg in der Ukraine noch verschärft wurden, und die Anhebung der Leitzinsen durch viele Zentralbanken zur Bekämpfung der Inflation dämpften im Jahr 2022 die wirtschaftliche Entwicklung weltweit. Gemäß dem World Economic Outlook Update (WEO Update) des Internationalen Währungsfonds (IWF) von Januar 2023 wuchs die Weltwirtschaft im Geschäftsjahr 2022 um 3,4 %. Die IWF-Prognose eines Wachstums von 4,4 % von Januar 2022 wurde damit nicht erreicht.
Im Euroraum stieg 2022 gemäß der Statistikbehörde Eurostat das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 3,5 % gegenüber dem Vorjahr. In Deutschland erhöhte sich gemäß Statistischem Bundesamt das BIP um 1,9 %. Frankreich, Italien und Spanien, die weiteren großen Volkswirtschaften des Euroraums, wiesen laut IWF Wachstumsraten von knapp 3 % bis rund 5 % aus. Andere Volkswirtschaften Europas verzeichneten 2022 ebenfalls ähnliche Wachstumsraten ihrer Wirtschaft wie der Euroraum. Das Vereinigte Königreich erreichte gemäß IWF beispielsweise ein Wachstum von 4,1 %. Für Russland schätzte der IWF dagegen einen BIP-Rückgang um 2,2 %.
In Nordamerika erhöhte sich im Jahr 2022 das BIP der USA gemäß dem Bureau of Economic Analysis um 2,1 %. Für Kanada und Mexiko wies der IWF BIP-Zuwächse von 3,5 % bzw. 3,1 % aus. Auch in anderen amerikanischen Ländern setzte sich 2022 die wirtschaftliche Erholung fort. Für Brasilien beispielsweise schätzte der IWF einen BIP-Anstieg um 3,1 %.
Die asiatischen Länder verzeichneten im Berichtsjahr gemäß IWF ebenfalls eine Fortsetzung der konjunkturellen Belebung. Sehr hohe Wachstumsraten erreichten 2022 die indische Wirtschaft mit einem BIP-Zuwachs um 6,8 % sowie die ASEAN-Staaten mit einem BIP-Anstieg um 5,2 %. Geringere Wachstumsraten wiesen gemäß IWF China und Japan mit BIP-Erhöhungen um 3,0 % bzw. 1,4 % aus.