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Geschäftsbericht 2022

Wert schaffen.
Für ein besseres Morgen.

Geschäftsbericht 2022

Entwicklung wesentlicher Themenfelder

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Klimaneutralität

Unsere Ambition

In unserer Nachhaltigkeitsambition ist festgelegt, dass wir 100 % Klimaneutralität entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette anstreben (Produkte, operative Prozesse und Lieferkette) – spätestens bis 2050 und gemeinsam mit unseren Partnern entlang der Wertschöpfungskette.

Maßgeblich für die Umsetzung unserer Ambition sind die Anforderungen und Transformationsgeschwindigkeiten unserer Kunden, Industrien und Märkte sowie die sich daraus ergebenden Transformationschancen und -risiken.

Konzept

Wir haben uns das konzernweite Ziel gesetzt, Klimaneutralität in den gesamten eigenen Produktionsprozessen zu erreichen. Bezogen auf die Scope-1- und die marktbasiert berechneten Scope-2-CO2-Emissionen gemäß Greenhouse Gas (GHG) Protocol streben wir an, bis 2040 klimaneutral zu sein (Klimaziel 2040).

Das Konzernziel Klimaneutralität in den gesamten eigenen Produktionsprozessen wird von der Unternehmensfunktion Group Environmental and Climate Protection im Rahmen des Konzernfahrplans für Dekarbonisierung gesteuert. Die Unternehmensbereiche sind jeweils verantwortlich für die Umsetzung geeigneter Programme und müssen hierzu regelmäßig intern berichten.

Gemeinsam mit den Unternehmensbereichen hat das Konzernprojektteam „Decarbonization Roadmap 2040“ klare Zwischenziele für jeden Unternehmensbereich festgelegt und zwei wesentliche Schritte definiert:

  • 100 % Bezug von Strom aus erneuerbaren Energien (Scope 2), was bereits seit 2020 umgesetzt ist.
  • 100 % Klimaneutralität für den verbleibenden Energieverbrauch bis 2040 (Scope 1+2) durch:
    • die Reduzierung der CO2-Emissionen durch Energieeffizienzprojekte,
    • die Substitution fossiler Brennstoffe,
    • sowie den Ausgleich unvermeidbarer CO2-Emissionen.

Für das Jahr 2030 haben wir uns das Zwischenziel gesetzt, die eigenen Emissionen auf 0,7 Mio t CO2 zu senken. Das entspricht einer Senkung von mehr als 30 % gegenüber dem Jahr 2021.

Die Scope-1- und marktbasiert berechneten Scope-2-CO2-Emissionen sind seit dem Geschäftsjahr 2020 auch Bestandteil der LTI-Pläne der Vorstandsmitglieder und der weltweiten Führungskräfte. Weitere Informationen dazu finden Sie im Vergütungsbericht im Internet in der Rubrik Unternehmen/Vorstand.

Bezogen auf die Scope-3-CO2-Emissionen gemäß Greenhouse Gas (GHG) Protocol streben wir gemäß unserer Nachhaltigkeitsambition an, Klimaneutralität spätestens bis 2050 zu erreichen. Hierfür haben wir in der gesamten Wertschöpfungskette verschiedene Hebel identifiziert: zum einen die Nutzungsphase unserer Produkte, verbunden mit dem globalen Wandel zu emissionsfreier Mobilität und Industrie, zum anderen die Produktgestaltung und Umstellungen des Materialeinsatzes auf erneuerbare und recycelte Stoffe sowie im Allgemeinen auf zirkuläre Prozesse.

Weitere Informationen zu unseren diesbezüglichen Konzepten finden Sie in den Abschnitten Emissionsfreie Mobilität und Industrien sowie Zirkuläres Wirtschaften in dieser zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung.

Zudem wird es auch entlang der Lieferkette notwendig sein, die Nutzung von Grünstrom zu steigern. Der Verhaltenskodex für Geschäftspartner wurde im Jahr 2021 im Hinblick auf Klimaneutralität entsprechend erweitert. Die Umsetzung von Klimaneutralität in der gesamten Wertschöpfungskette wird in den einzelnen Unternehmensbereichen gesteuert, die jeweils verantwortlich für die Ergreifung geeigneter Maßnahmen sind. Die Klimaneutralität unserer Wertschöpfungsketten erfordert darüber hinaus gemeinsame Nachhaltigkeitsanstrengungen mit Kunden, Lieferanten und anderen Partnern.

Das Klimaziel 2040 sowie die Ambition für 2050 des Continental-Konzerns wurden von der Science Based Targets initiative (SBTi) bereits im Jahr 2020 geprüft. Methodenbedingt wurden damals hierbei die linearen Ableitungen für 2030 validiert und als konform mit dem Pariser Klimaschutzabkommen bestätigt. Die abgeleiteten absoluten Emissionsreduktionen für Scope 1 und Scope 2 entsprechen dabei einem sogenannten 1,5-Grad-Pfad.

Zudem bieten wir Kunden mit unserem Klimaschutz-Sofortprogramm Net|Zero|Now einen zusätzlichen Baustein, für ihre Geschäfte mit Continental ihre Klimaziele entlang der Wertschöpfungskette zu erreichen. Neben Continental-Produkten für emissionsfreie Fahrzeuge wird das Programm auch für das Geschäft für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor und im Industriegeschäft angeboten sowie intern, wie z. B. bei Veranstaltungen, genutzt. Continental arbeitet mit Partnern für zertifizierte Wiederherstellung von Ökosystemen wie insbesondere Aufforstungsprojekten zusammen, um CO2 aus der Atmosphäre zu binden und damit durch sogenannte „negative Emissionen“ (CO2 removals) das globale CO2-Budget zu entlasten. Hierfür hat Continental, über die Anforderungen der jeweiligen Register hinaus, eigene Qualitätskriterien definiert. Im Rahmen von Net|Zero|Now kann beispielsweise der berechnete, derzeit noch verbleibende, sogenannte „CO2-Rucksack“ der entsprechenden Continental-Geschäfte mit einer jeweils definierten Menge vollständig oder teilweise ausgeglichen werden. Als CO2-Rucksack sind alle Emissionen definiert, die durch Prozesse bei Continental (Scope 1 und 2) und ihren Lieferanten sowie nach Nutzungsende (Scope 3) entstehen, aber nicht die kunden- und produktnutzungsbezogenen Emissionen (z. B. die Scope-3-Emissionen aus der Nutzungsphase der Produkte). Die Berechnungen erfolgen individuell in den Unternehmensbereichen. Entsprechend wird die Menge der im Rahmen von Net|Zero|Now genutzten negativen Emissionen in den Unternehmensbereichen ermittelt und dokumentiert. Continental hat ein Kontingent an zertifizierten Projekten eingekauft. Entsprechende Zertifikate werden schrittweise auf Continental ausgestellt und anschließend aus dem Register gestrichen. In einem systematischen Prozess wird daraufhin auf Konzernebene sichergestellt, dass für die im jeweiligen Geschäftsjahr von den Unternehmensbereichen genutzte Menge entsprechende ausgestellte, gestrichene und damit stillgelegte Zertifikate vorliegen und diese in der internen Allokation über Geschäftsjahre und Unternehmensbereiche hinweg nicht mehrfach genutzt werden.

Ergebnis des Konzepts

Die eigenen CO2-Emissionen beliefen sich im Geschäftsjahr 2022 auf 0,99 Mio t CO2 (Vj. 1,05 Mio t CO2). Sie berechnen sich als Summe der Scope-1- und marktbasiert berechneten Scope-2-CO2-Emissionen. Der Rückgang der direkten CO2-Emissionen (Scope 1) im Geschäftsjahr 2022 erklärt sich durch die Energieeffizienzmaßnahmen zur Reduzierung des Verbrauchs fossiler Brennstoffe aufgrund der Energiekrise insbesondere in Europa.

Durch die Umstellung auf Grünstrombezug für die berichteten Stromverbräuche im Geschäftsjahr 2020 wurden die gesamten eigenen CO2-Emissionen (Scope 1+2) gegenüber dem Geschäftsjahr 2019 bereits um 70 % reduziert, weil für den Grünstrombezug seither keine CO2-Emissionen mehr anfallen. Für das vollständige Volumen des berichteten eingekauften Stroms, das nicht schon durch andere Instrumente (z. B. Grünstromverträge, Stromabnahmeverträge oder selbst erzeugter Strom aus erneuerbaren Energien) abgedeckt ist, wurden entsprechende Herkunftsnachweise für Grünstrom eingekauft. Bedingt durch Prozesse der nationalen Register lagen zum Zeitpunkt der Berichtsaufstellung für geringe Restmengen noch nicht alle Löschungen von Herkunftsnachweisen vor.

Leistungsindikatoren Klimaneutralität1
  20222 20212
Direkte CO2-Emissionen (Scope 1) in Mio t CO2 0,76 0,82
Indirekte CO2-Emissionen (Scope 2) in Mio t CO2 3 0,23 0,23
Eigene CO2-Emissionen gesamt (Scope 1 und 2) in Mio t CO2 0,99 1,05

1 Definitionen gemäß GHG Protocol. Scope 1 umfasst die Emissionen aus der Verbrennung von Energieträgern in den eigenen Prozessen und Scope 2 aus dem Bezug von Strom, Dampf und Wärme. CO2-Emissionsfaktoren entsprechen CO2-Äquivalenten (CO2e).

2 Enthält kalkulatorische Daten in geringem Umfang für Teile des Konzerns, die nicht direkt berichtet haben.

3 Berechnung nach der marktbasierten Berechnungsmethode des GHG Protocol. Dort wo keine vertragsspezifischen Emissionsfaktoren vorlagen, wurden die Standard-Emissionsfaktoren von Defra (09/2021) genutzt.

Innerhalb des Programms Net|Zero|Now wurden 2022 erstmals negative Emissionen genutzt. Diese beliefen sich auf 0,03 Mio t CO2.

Leistungsindikatoren Klimaneutralität
  2022 2021
Nutzung von negativen CO2-Emissionen (CO2 removals) in Mio t CO21 0,03 n.a.

1 Erzeugt durch freiwillige Emissionsgutschriften. Diese werden ausschließlich von Wiederaufforstungs- und Aufforstungsprojekten bezogen und für Continental in den Registern Gold Standard, VCS, American Carbon Registry und Climate Action Reserve stillgelegt.

Continental hat 2022 sein Rating im Bereich Klimaschutz bei der globalen Non-Profit-Organisation CDP (ehemals firmierend unter Carbon Disclosure Project) von B auf A- verbessert.

Weitere Informationen zum Themenfeld „Klimaneutralität“ inkl. der Berichterstattung zu indirekten CO2-Emissionen entlang der Wertschöpfungskette (Scope 3 des GHG Protocol) finden Sie gebündelt im integrierten Nachhaltigkeitsbericht im Internet unter www.continental-nachhaltigkeit.de.


Emissionsfreie Mobilität und Industrien

Unsere Ambition

In unserer Nachhaltigkeitsambition ist festgelegt, dass wir eine 100 % emissionsfreie Mobilität und Industrie anstreben – spätestens bis 2050 und gemeinsam mit unseren Partnern entlang der Wertschöpfungskette. Der Begriff „emissionsfrei“ bezieht sich auf null Emissionen von beispielsweise Treibhausgasen oder Stickoxiden (NOx). Es bezieht sich nicht auf harmlose Emissionen wie Wasserdampf, ungiftige, biologisch abbaubare Partikelemissionen oder minimale Geräuschemissionen.

Maßgeblich für die Umsetzung unserer Ambition sind die Anforderungen und Transformationsgeschwindigkeiten unserer Kunden, Industrien und Märkte sowie die sich daraus ergebenden Transformationschancen und -risiken.

Konzept

Die Transformation zu emissionsfreier Mobilität und emissionsfreien Industrien gestaltet Continental mit kundenorientierten Lösungen, z. B. für Elektromobilität, emissionsfreien Schienenverkehr, Fahrräder und Windkraftanlagen. Dabei setzen wir sowohl auf Neuentwicklungen von Produkten als auch auf die Weiterentwicklung des bestehenden Produktportfolios. So finden sich Komponenten, Software und Produkte von Continental in einer Vielzahl von Elektrofahrzeugen – vom Reifen über den Hochleistungscomputer bis hin zur Innenraumoberfläche. Aktuelle Beispiele für innovative Produkte und Systeme von Continental finden Sie im Kapitel Forschung und Entwicklung in diesem Geschäftsbericht.

Für die Implementierung dieser Nachhaltigkeitsambition sind insbesondere mit Blick auf die Portfolioentwicklung, Produktstrategien und Geschäftsmodelle die betreffenden Unternehmensbereiche und Geschäftsfelder zuständig. Dabei werden sie durch die Unternehmensfunktionen des Continental-Konzerns unterstützt. Hierfür wurden und werden die relevanten Aspekte in die Portfolioanalysen mit aufgenommen und fließen in die Strategie- und Geschäftsentwicklungsprozesse der Unternehmensbereiche und Geschäftsfelder mit ein.

Als Leistungsindikator für die Umsetzung unseres Konzepts im Themenfeld „emissionsfreie Mobilität und Industrien“ erfassen wir unser zuordenbares Geschäft mit emissionsfreier Mobilität und Industrie. Dieses setzt sich zusammen aus dem zuordenbaren Geschäft mit Fahrzeugen ohne Antriebsemissionen sowie dem zuordenbaren kohlenstoffarmen Geschäft über das Geschäft mit Fahrzeugen ohne Antriebsemissionen hinaus. Erfasst werden die eindeutig zuordenbaren Umsätze. Dies sind bei Fahrzeugen z. B. Umsätze mit Reifen, Displays, Sensoren, Steuergeräten, Kunstleder und Schläuchen für emissionsfreie Pkw und Lkw sowie Luftfedern für emissionsfreie Züge und Straßenbahnen; bei anderen Geschäften z. B. Umsätze mit Schläuchen für Windkraft- oder Photovoltaikanlagen.

Ergebnis des Konzepts

Im Geschäftsjahr 2022 summierte sich das zuordenbare Geschäft mit emissionsfreier Mobilität und Industrie insgesamt auf 2.805 Mio € (Vj. 991 Mio €).

Der Anstieg im Geschäftsjahr 2022 erklärt sich einerseits durch die Zunahme des zuordenbaren Geschäfts mit Fahrzeugen ohne Antriebsemissionen um 986 Mio € auf 1.657 Mio €. Das Wachstum gegenüber dem Vorjahr ist insbesondere auf den zunehmenden Markterfolg von Elektromobilität zurückzuführen, denn Produkte von Continental finden sich mittlerweile in vielen Volumenmodellen.

Andererseits wurde für das zuordenbare kohlenstoffarme Geschäft über das Geschäft mit Fahrzeugen ohne Antriebsemissionen hinaus erstmals das Ersatzgeschäft mit hocheffizienten Reifen mit geringem Rollwiderstand für die bereits im Markt vorhandene Bestandsflotte an Fahrzeugen einbezogen. Hierdurch hat sich das Volumen dieses Geschäfts vervielfacht.

Leistungsindikatoren emissionsfreie Mobilität und Industrien
  2022 2021
Zuordenbares Geschäft mit Fahrzeugen ohne Antriebsemissionen in Mio €1, 2 1.657 986
Zuordenbares kohlenstoffarmes Geschäft über das Geschäft mit Fahrzeugen ohne Antriebsemissionen hinaus in Mio €3 1.148 6
Zuordenbares Geschäft mit emissionsfreier Mobilität und Industrie in Mio € 2.805 991

1 Definition: Das zuordenbare Geschäft mit Fahrzeugen ohne Antriebsemissionen umfasst das gesamte Geschäft mit Produkten für Fahrzeuge, die Güter und Menschen transportieren, unter der delegierten Verordnung (2021/2800) für Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel der Taxonomie-Verordnung (2020/852) als kohlenstoffarme Technologien für den Transport als taxonomiefähig zählen.

2 Die Zuordenbarkeit des Geschäfts erfolgt beispielsweise über den Fahrzeughersteller, die Fahrzeugplattform oder die Produktspezifikation. In den Daten enthalten ist sowohl das reine Geschäft als auch das anteilige Geschäft, z. B. im Falle von kombinierten Fahrzeugplattformen. Für die Unternehmensbereiche Tires, ContiTech und Contract Manufacturing fand eine Klassifizierung der am Jahresende gemeldeten Umsätze statt. Für Contract Manufacturing wurde dabei auf eine Einschätzung des Kunden Vitesco Technologies zurückgegriffen. Im Falle des Unternehmensbereichs Automotive erfolgte für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge eine Kalkulation unter Nutzung interner fahrzeugspezifischer Plandaten für den Umsatz und externer Daten für die Produktionsmengen und für mittelschwere und schwere Nutzfahrzeuge auf Basis des jeweiligen Kundenportfolios.

3 Definition: Das zuordenbare kohlenstoffarme Geschäft über das Geschäft mit Fahrzeugen ohne Antriebsemissionen hinaus misst dasjenige Geschäft, das es unseren Kunden ermöglicht, einen substanziellen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, und unter der delegierten Verordnung (2021/2800) für Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel der Taxonomie-Verordnung (2020/852) als taxonomiefähig zählt, exklusive der darin enthaltenen kohlenstoffarmen Technologien für den Transport bis auf das für 2022 erstmals erfasste Ersatzgeschäft mit hocheffizienten Reifen mit geringem Rollwiderstand (Label-Klassen A und B) für die bereits im Markt vorhandene Bestandsflotte an Fahrzeugen.

Weitere Informationen zum Themenfeld „emissionsfreie Mobilität und Industrien“ finden Sie gebündelt im integrierten Nachhaltigkeitsbericht im Internet unter www.continental-nachhaltigkeit.de.


Zirkuläres Wirtschaften

Unsere Ambition

In unserer Nachhaltigkeitsambition ist festgelegt, dass wir 100 % geschlossene Ressourcen- und Produktkreisläufe anstreben – spätestens bis 2050 und gemeinsam mit unseren Partnern entlang der Wertschöpfungskette.

Maßgeblich für die Umsetzung unserer Ambition sind die Anforderungen und Transformationsgeschwindigkeiten unserer Kunden, Industrien und Märkte sowie die sich daraus ergebenden Transformationschancen und -risiken.

Konzept

Die Umstellung auf zirkuläres Wirtschaften ist ein tiefgreifender und komplexer Transformationsprozess für Continental mit gleichzeitig hoher Relevanz für die Erreichung anderer Themenfelder der Continental-Nachhaltigkeitsambition. Für die Umsetzung von Zirkularität insbesondere in Produktgestaltung, Geschäftsmodellen, Materialeinsatz und Materialbeschaffung sind die Unternehmensbereiche zuständig. Sie haben jeweils begonnen, spezifische Initiativen und Projekte zu konzipieren und/oder umzusetzen, die darauf abzielen, die Nutzung von produktbezogenen, technologischen und biologischen Kreisläufen zu verbessern. Zudem wird kontinuierlich an der Haltbarkeit, Recyclingfähigkeit und Anpassungsfähigkeit der Produkte gearbeitet. Beispiele hierfür sind:

  • Der Unternehmensbereich Automotive bietet seinen Kunden für ausgewählte Produkte die Wiederaufarbeitung von Komponenten wie hochwertigen Displays (sogenanntes Remanufacturing) an.
  • Der Unternehmensbereich Tires hat mit Pyrum Innovations, einem Spezialisten für die Pyrolyse von Altreifen, eine Entwicklungsvereinbarung abgeschlossen.
  • Der Unternehmensbereich ContiTech hat mit skai VyP Coffee einen Polsterbezugsstoff vorgestellt, bei dem zurückbleibender Kaffeesatz aufbereitet und in das Material eingearbeitet wird.

Weitere Informationen finden Sie in der jeweiligen Pressemitteilung auf unserer Webseite im Internet unter Presse.

Bezüglich des betrieblichen Abfallmanagements, als weitere wichtige Komponente von zirkulärem Wirtschaften, haben wir uns das konzernweite Ziel gesetzt, die Abfallverwertungsquote auf 95 % bis 2030 zu erhöhen. Als Abfallverwertung zählen wir das Recycling oder die stoffliche, thermische oder sonstige Abfallverwertung. Durch diese Zielsetzung wird der Verwertung Vorrang vor der Entsorgung eingeräumt. Die Implementierung des Konzernziels wird von Group Environmental and Climate Protection im Rahmen des betrieblichen Umweltmanagements gesteuert.

Weitere Informationen zur Organisation des betrieblichen Umweltmanagements finden Sie im Abschnitt Saubere und sichere Fabriken in dieser zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung. Die Abfallverwertungsquote ist seit dem Geschäftsjahr 2020 auch Bestandteil der LTI-Pläne der Vorstandsmitglieder und der weltweiten Führungskräfte. Weitere Informationen dazu finden Sie im Vergütungsbericht im Internet in der Rubrik Unternehmen/Corporate Governance/ Vorstand.

Ergebnisse des Konzepts

Die Abfallverwertungsquote lag im Geschäftsjahr 2022 bei 85 % (Vj. 81 %). Dies ist im Wesentlichen auf die erfolgreiche Umsetzung lokaler Projekte sowie auf Marktgegebenheiten zurückzuführen, die eine erhöhte Verwertbarkeit der angefallenen Abfälle ermöglicht haben.

Leistungsindikator zirkuläres Wirtschaften
  20222 20212
Abfallverwertungsquote in %1 85 81

1 Definition: Anteil des Abfalls, der einem Recycling oder der stofflichen, thermischen oder sonstigen Verwertung zugeführt wurde.

2 Enthält kalkulatorische Daten in geringem Umfang für Teile des Konzerns, die nicht direkt berichtet haben.

Weitere Informationen zum Themenfeld „zirkuläres Wirtschaften“ finden Sie gebündelt im integrierten Nachhaltigkeitsbericht im Internet unter www.continental-nachhaltigkeit.de.


Verantwortungsvolle Wertschöpfungskette

Unsere Ambition

In unserer Nachhaltigkeitsambition ist festgelegt, dass wir 100 % verantwortungsvolle Beschaffung und Geschäftspartnerschaften anstreben – spätestens bis 2050 und gemeinsam mit unseren Partnern entlang der Wertschöpfungskette.

Unser Verständnis einer verantwortungsvollen Wertschöpfungskette bezieht sich damit sowohl auf unsere Lieferkette und Kundenbeziehungen als auch auf unsere eigenen Standorte.

Maßgeblich für die Umsetzung unserer Ambition sind die Anforderungen und Transformationsgeschwindigkeiten unserer Kunden, Industrien und Märkte sowie die sich daraus ergebenden Transformationschancen und -risiken.

Konzept

Im Berichtsjahr wurde ein umfassendes Managementsystem zur Erfüllung von Sorgfaltspflichten in einer verantwortungsvollen Wertschöpfungskette entwickelt und mit der Einführung begonnen. Die globale, schrittweise Umsetzung des Systems zielt darauf ab, eine kontinuierliche Verbesserung zu erreichen und sowohl Menschenals auch Umweltrechte entlang der Wertschöpfungskette zu respektieren. Dabei umfasst es den eigenen Geschäftsbereich von Continental sowie insbesondere die direkten Lieferanten. Dafür wurden Verantwortlichkeiten, Regeln und Prozesse inklusive Kontrollmechanismen klar definiert. Das Managementsystem ist ausgerichtet entlang von konkreten Verpflichtungserklärungen für die Bereiche Arbeitsnormen, Arbeitssicherheit und Gesundheit, Umwelt, Sicherheitspraktiken und Landrechte. Das System hat das Ziel sicherzustellen, dass entsprechende Gesetze eingehalten werden und berücksichtigt dabei insbesondere die Anforderungen des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes. Es verfolgt zudem die Ziele, systematisch Sorgfaltspflichten wahrzunehmen, Risiken zu reduzieren, bei der Umsetzung von Kundenanforderungen zu unterstützen und das bestehende interne Kontrollsystem zu ergänzen.

Innerhalb des Systems definiert unser Verhaltenskodex für Geschäftspartner (Business Partner Code of Conduct) die grundsätzlichen Anforderungen u. a. an unsere Lieferanten einschließlich deren Lieferanten, beispielsweise in Bezug auf Menschenrechte, Arbeitsbedingungen, Umweltschutz, Konfliktmineralien und Korruptionsbekämpfung. Der Verhaltenskodex wird regelmäßig aktualisiert, um Änderungen oder Anpassungen der Gesetze widerzuspiegeln. Für Lieferanten von Naturkautschuk gilt ergänzend unsere Einkaufspolitik für nachhaltigen Naturkautschuk. Verstöße gegen unsere Regeln können jederzeit über die weltweit rund um die Uhr erreichbare Integrity Hotline gemeldet werden.

In Fällen, in denen Continental Hinweise auf Verstöße gegen unseren Business Partner Code of Conduct erhält, werden diese geprüft und ggf. weitere entsprechende Schritte eingeleitet. Wenn Geschäftspartner nachweislich gegen unseren Business Partner Code of Conduct verstoßen, fordert und überwacht Continental Abhilfemaßnahmen und behält sich das Recht vor, die Geschäftsbeziehung in letzter Konsequenz zu beenden.

Zudem werden Nachhaltigkeitsaspekte an verschiedenen weiteren Stellen des Lieferantenmanagements berücksichtigt. So werden z. B. auf Basis verschiedener Kriterien ausgewählte Lieferanten mithilfe von Selbstauskünften bewertet, die wir über die für unsere Industrien anerkannten Nachhaltigkeitsplattformen wie z. B. EcoVadis und NQC einholen und deren Umfang wir jährlich auf Konzernebene auswerten. Darüber hinaus werden selektiv auch Audits vor Ort oder andere Überprüfungen, beispielsweise in Bezug auf das Vorliegen von Managementsystemen, durchgeführt.

Unseren Ansatz für die verantwortungsvolle Wertschöpfungskette entwickeln wir auch im Dialog mit externen Stakeholdern kontinuierlich weiter und unterstützen die Entwicklung von branchenweiten Standards u. a. über unsere Teilnahme am Branchendialog der deutschen Bundesregierung zu Menschenrechten in der Automobilindustrie. Dort wurde insbesondere an einem gemeinsamen Verständnis über Branchenrisiken und für Anforderungen an Sorgfaltspflichten gearbeitet. Darüber hinaus engagieren wir uns in Initiativen und Verbänden, wie z. B. econsense, Responsible Business Alliance (RBA) sowie in der Global Platform for Sustainable Natural Rubber (GPSNR).

Die verantwortungsvolle Beschaffung wird von den jeweiligen Einkaufsorganisationen verantwortet, die bei Continental u. a. nach Unternehmensbereichen, Produktgruppen und verschiedenen Ländern aufgebaut sind. Ein übergreifendes Einkaufsnetzwerk beschäftigt sich regelmäßig auch mit Themen einer verantwortungsvollen Beschaffung. Die Unternehmensfunktion Group Quality koordiniert das Management von sogenannten Konfliktmineralien inkl. der entsprechenden Berichterstattungsprozesse.

Ergebnisse des Konzepts

Um die Transparenz und Nachhaltigkeit in der Naturkautschuk-Lieferkette von Continental weiter zu erhöhen, wurde das bereits 2019 gegründete Joint Venture „Rubberway“ zur digitalen Risikoanalyse der vorgelagerten Lieferkette weiter ausgerollt. Zudem konnte das bereits seit 2018 bestehende gemeinsame Projekt mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im indonesischen West Kalimantan weiter ausgebaut werden. Ziel des Projekts ist es, gemeinsam die Implementierung eines digitalen Systems für die Rückverfolgbarkeit von Naturkautschuk aus der Projektregion voranzutreiben. Durch die Optimierung der Lieferkette sowie ein Schulungsangebot für eine nachhaltige Kultivierung von Anbauflächen für Naturkautschuk werden Kleinbäuerinnen und Kleinbauern dabei unterstützt, Menge, Qualität sowie zugleich ihren Ertrag zu steigern und damit ihre Einkommenssituation zu verbessern. Darüber hinaus beugt eine auf Nachhaltigkeit ausgelegte Anbaustrategie Rodung und Entwaldung vor und schont so wertvolle Ressourcen. In einem Entwicklungsprojekt mit Security Matters (SMX) arbeitet Continental daran, anhand von Marker-Technologien einen fälschungssicheren Herkunftsnachweis von Naturkautschuk zu erproben. Im Geschäftsjahr 2022 konnte ein Feldversuch erfolgreich abgeschlossen werden und die Marker-Substanz im gesamten Produktionsprozess eines Reifens zweifelsfrei nachgewiesen werden.

Zum 31. Dezember 2022 lagen uns 1.009 (Vj. 631) gültige Lieferanten-Selbstauskünfte über die beiden Nachhaltigkeitsplattformen EcoVadis und NQC vor. Dies entspricht einer Erfüllungsquote von 63 % (Vj. 53 %) der für diesen Prozess ausgewählten Lieferanten. Die gestiegene Anzahl der vorliegenden, gültigen Lieferanten-Selbstauskünfte und die höhere Erfüllungsquote sind auf das Onboarding von ContiTech-Lieferanten in EcoVadis und die Folgeaktivitäten mit Lieferanten zur Aktualisierung und Erneuerung der Selbstauskünfte zurückzuführen.

Leistungsindikator verantwortungsvolle Wertschöpfungskette
  2022 2021
Anzahl der vorliegenden, gültigen Lieferanten-Selbstauskünfte (zum 31.12.)1 1.009 631

1 Basierend auf den Selbstauskünften über die Nachhaltigkeitsplattformen EcoVadis und NQC der für diesen Prozess ausgewählten Lieferanten.

Weitere Leistungsindikatoren zur Umsetzung einer verantwortungsvollen Wertschöpfungskette mit Blick auf unsere eigenen Standorte stellen wir in den Abschnitten Gute Arbeitsbedingungen sowie Saubere und sichere Fabriken in dieser zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung dar.

Weitere Informationen zum Thema verantwortungsvolle Wertschöpfungskette finden Sie gebündelt im integrierten Nachhaltigkeitsbericht im Internet unter www.continental-nachhaltigkeit.de.


Gute Arbeitsbedingungen

Unsere Ambition

In unserer Nachhaltigkeitsambition ist festgelegt, dass wir inspirierende, gesunde und faire Arbeitsbedingungen bieten.

Konzept

Im Verhaltenskodex des Continental-Konzerns sind die Eckpunkte für gute Arbeitsbedingungen als Grundlage unserer weltweiten Zusammenarbeit inkl. der Achtung der Menschenrechte und fairer Arbeitsbedingungen geregelt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden hinsichtlich der Beachtung des Verhaltenskodex geschult. Zudem umfasst das in der Einführung befindliche Managementsystem für eine verantwortungsvolle Wertschöpfungskette auch die eigenen Aktivitäten (siehe verantwortungsvolle Wertschöpfungskette).

Unsere Personalstrategie ist darauf ausgerichtet, den quantitativen und qualitativen Personalbedarf zu decken. Die zwei personalstrategischen Initiativen „Industrialize Best Fit“ und „Enable Transformation“ sind daher fokussiert darauf, die Menschen und Positionen auf effiziente und effektive Weise passend zusammenzubringen und den digitalen und technologischen, aber auch kulturellen Wandel hinsichtlich neuer Formen der Zusammenarbeit zu gestalten. Zu den wichtigsten Handlungsfeldern der strategischen Personalarbeit zählen somit die Personalbedarfsplanung, die Suche, die diagnostische Auswahl und Entwicklung von Talenten (insbesondere im Bereich Software und IT), die Förderung von Mitarbeitervielfalt und lebenslangem Lernen, die Weiterentwicklung der Führungskultur sowie die Flexibilisierung der Arbeitsbedingungen.

Den Auswirkungen unseres Strukturprogramms „Transformation 2019–2029“, das u. a. im Zusammenhang mit dem Wandel der Mobilität steht und weltweit voraussichtlich bis zu 23.000 Arbeitsplätze verändern wird, begegnen wir mit gezielten Qualifizierungsmaßnahmen für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es sollen neue berufliche Perspektiven und Beschäftigungschancen auf dem internen wie auch auf dem externen Arbeitsmarkt eröffnet werden.

Verantwortlich für die Personalarbeit sind die Personalfunktionen auf Konzern-, Unternehmensbereichs-, Geschäftsfeld- und Länderebene, die in einem weltweiten Netzwerk zusammenarbeiten. Teil dieser Organisation ist auch ein spezielles Netzwerk von Länderkoordinatorinnen und -koordinatoren für Arbeitsbeziehungen.

Den Erfolg der Personalarbeit messen wir an dem OUR-BASICS-Live-Index „Nachhaltiges Engagement“, der sich aus der jährlichen Mitarbeiterbefragung errechnet. Der Index misst die Zustimmung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beispielsweise zu der Frage, ob sie persönlich hinter den Unternehmenswerten stehen oder ob sie stolz darauf sind, für Continental zu arbeiten. Außerdem ziehen wir die Krankheitsrate und die Rate ungesteuerte Fluktuation als Indikatoren heran. Die Krankheitsrate misst die krankheitsbedingte Abwesenheit im Verhältnis zur vertraglich vereinbarten Arbeitszeit und die Rate ungesteuerte Fluktuation misst den freiwilligen Austritt von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Unternehmen im Verhältnis zur durchschnittlichen Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Der OUR-BASICS-Live-Index „Nachhaltiges Engagement“ ist seit dem Geschäftsjahr 2020 auch Bestandteil der LTI-Pläne der Vorstandsmitglieder und der Führungskräfte. Die Krankheitsrate ist ebenfalls ein Bestandteil, allerdings nur für die im Geschäftsjahr 2020 gestarteten Pläne. Weitere Informationen dazu finden Sie im Vergütungsbericht im Internet in der Rubrik Unternehmen/Corporate Governance/Vorstand.

Ergebnisse des Konzepts

Im Geschäftsjahr 2022 erreichte der Index „Nachhaltiges Engagement“ 80 % (Vj. 80 %) und lag damit auf Vorjahresniveau.

Die Krankheitsrate lag bei 3,7 % (Vj. 3,7 %) im Geschäftsjahr 2022. Sie blieb damit im Vergleich zum Vorjahr stabil. Für die Rate ungesteuerte Fluktuation verzeichneten wir einen leichten Anstieg auf 7,8 % (Vj. 7,0 %).

Angaben zu den Personalaufwendungen im Geschäftsjahr 2022, d. h. zu Löhnen und Gehältern, sozialen Abgaben und Aufwendungen für die Altersversorgung, finden Sie in den Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung in Kapitel 9 in diesem Geschäftsbericht. Die Leistungen an Arbeitnehmer, wie z. B. Pensionen, Versorgungsleistungen und langfristige Bonuszahlungen, finden Sie in den Erläuterungen zur Konzernbilanz in Kapitel 29 aufgeschlüsselt.

Leistungsindikatoren gute Arbeitsbedingungen
  2022 2021
OUR-BASICS-Live-Index “Nachhaltiges Engagement” in %1, 2 80 80
Krankheitsrate in %3, 4 3,7 3,7
Rate ungesteuerte Fluktuation in %4, 5 7,8 7,0

1 Definition: Zustimmung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Fragen des Themenbereichs „Nachhaltiges Engagement“ in der Mitarbeiterbefragung OUR BASICS Live.

2 Datengrundlage sind die Antworten von 46.199 Teilnehmenden (Vj. 47.472) als repräsentativer Zufallsstichprobe, stellvertretend für die Continental-Unternehmensbereiche und -Länder. Die Beteiligungsquote lag bei 75 % (Vj. 75 %).

3 Definition: krankheitsbedingte Abwesenheit im Verhältnis zur vertraglich vereinbarten Arbeitszeit.

4 Ohne Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter (d. h. nur Stammbelegschaft).

5 Definition: freiwilliger Austritt von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Unternehmen im Verhältnis zu durchschnittlicher Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Weitere Informationen zum Themenfeld „gute Arbeitsbedingungen“ finden Sie gebündelt im integrierten Nachhaltigkeitsbericht im Internet unter www.continental-nachhaltigkeit.de.


Saubere und sichere Fabriken

Unsere Ambition

In unserer Nachhaltigkeitsambition ist festgelegt, dass wir unsere Geschäftsprozesse auf sichere und verantwortungsvolle Weise auf der Grundlage eines systematischen Managements und des Schutzes von Mensch und Umwelt betreiben.

Konzept

Unsere Unternehmenspolitik für Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz (Environment, Safety and Health, ESH) definiert die konzernweiten Leitlinien für saubere und sichere Fabriken. Abgeleitet daraus verfolgen wir konzernweite ESH-Ziele: Alle Personen in unserem Unternehmen sollen vor Unfällen und arbeitsbedingten Erkrankungen geschützt und ihre Gesundheit soll aktiv gefördert werden. CO2-Emissionen, Energieeinsatz, Wasserverbrauch und Abfallaufkommen der Standorte sollen gesenkt sowie die Abfallverwertungsquote und Energieeffizienz der Standorte gesteigert werden.

Die Umsetzung dieser Leitlinien wird mit lokalen Managementsystemen vorangetrieben. Die konkreten organisatorischen und technischen Vorgaben sind in den jeweiligen ESH-Managementhandbüchern der Unternehmensbereiche beschrieben. Viele Standorte lassen sich zudem extern zertifizieren. Der Umfang der zertifizierten Geschäftsaktivitäten wird jährlich als Abdeckungsgrad der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Umweltschutz-, Energie- sowie Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsystemen ausgewertet. Als Effektivitätsindikator für das Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement wird die Unfallrate herangezogen, d. h. die Anzahl der Unfälle pro eine Million Arbeitsstunden. Die Unfallrate ist seit dem Geschäftsjahr 2020 auch Bestandteil der LTI-Pläne der Vorstandsmitglieder und der weltweiten Führungskräfte. Als Ziel hat sich Continental gesetzt, die Unfallhäufigkeit bis 2030 auf 2,2 Unfälle pro eine Million Arbeitsstunden zu reduzieren. Weitere Informationen dazu finden Sie im Vergütungsbericht im Internet in der Rubrik Unternehmen/Corporate Governance/Vorstand.

Verantwortlich für das strategische, konzernweite ESH-Management sind Group Environmental and Climate Protection sowie Group Safety and Health, die durch entsprechende Funktionen in den einzelnen Unternehmensbereichen ergänzt werden. Der operative Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz vor Ort liegt in der Verantwortung der Standorte und wird jeweils durch lokale ESH-Managerinnen und -Manager koordiniert.

Ergebnisse des Konzepts

Zum 31. Dezember 2022 deckten die Managementsysteme der zertifizierten Geschäftsaktivitäten einen Großteil unserer konzernweiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab. Die Zertifizierungen für das Umweltschutzmanagementsystem erreichten einen Abdeckungsgrad von 76 % (Vj. 76 %), das Energiemanagementsystem von 40 % (Vj. 40 %) und das Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsystem von 62 % (Vj. 62 %). Die Quoten lagen damit auf dem Vorjahresniveau.

Die Unfallrate liegt im Geschäftsjahr 2022 mit 2,5 Unfällen pro eine Million Arbeitsstunden (Vj. 2,6 Unfälle pro eine Million Arbeitsstunden) auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr.

Leistungsindikatoren saubere und sichere Fabriken
  2022 2021
Zertifizierungen für Umweltschutzmanagementsysteme (ISO 14001)1
Abdeckungsgrad Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (zum 31.12.) in %
76 76
Zertifizierungen für Energiemanagementsysteme (ISO 50001)1
Abdeckungsgrad Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (zum 31.12.) in %
40 40
Zertifizierungen für Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsysteme (ISO 45001 oder vergleichbar)1
Abdeckungsgrad Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (zum 31.12.) in %
62 62
Unfallrate (Anzahl der Unfälle pro 1 Mio Arbeitsstunden)2, 3 2,5 2,6

1 Gezählt wurden gültige Zertifikate, abgeschlossene Rezertifizierungsprozesse und laufende Rezertifizierungsprozesse, wenn das Erreichen der Rezertifizierung als sehr wahrscheinlich eingestuft wurde.

2 Definition: Anzahl der Unfälle während der Arbeitszeit pro eine Million bezahlte Arbeitsstunden. Gezählt ab mehr als einem Ausfalltag, d. h. mit mindestens einem Ausfalltag über den Tag des Unfalls hinaus.

3 Ohne Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter (d. h. nur Stammbelegschaft), ohne Wegeunfälle.

Weitere Informationen zum Themenfeld „saubere und sichere Fabriken“ finden Sie gebündelt im integrierten Nachhaltigkeitsbericht im Internet unter www.continental-nachhaltigkeit.de.


Benchmark für Qualität

Unsere Ambition

In unserer Nachhaltigkeitsambition ist festgelegt, dass wir von unseren Kunden und der Gesellschaft als Benchmark für Qualität anerkannt werden, indem wir sichere und nachhaltige Produkte gewährleisten.

Konzept

Entscheidend für die Erreichung der Qualitätsführerschaft ist eine qualitätsorientierte Unternehmenskultur. Unsere Qualitätspolitik legt die Leitlinien für die Produkt- und Prozessqualität bei Continental fest. Produktrückrufe, Produkthaftungen und Verfahren infolge von Qualitätsmängeln stellen ein Risiko für das Unternehmen dar, das wir wegen der daraus resultierenden Umsatzeinbußen, Kosten und eines Verlustes an Kunden- und Marktakzeptanz vermeiden wollen. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Risiko- und Chancenbericht in diesem Geschäftsbericht.

Die Umsetzung dieser Leitlinien wird mit lokalen Managementsystemen vorangetrieben. Die konkreten organisatorischen und technischen Vorgaben sind in den jeweiligen Qualitätsmanagement-Handbüchern der Unternehmensbereiche beschrieben. Der Umfang der Zertifizierungen wird jährlich als Abdeckungsgrad der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Qualitätsmanagementsystemen ausgewertet. Als Effektivitätsindikator unseres Qualitätsmanagements dient die Anzahl der neuen Feldqualitätsereignisse. Ein Feldqualitätsereignis ist eine risikominimierende Maßnahme für ein von Continental hergestelltes und/oder verkauftes Produkt aufgrund eines sicherheitsrelevanten Defekts und/oder der Nichteinhaltung von Regularien, die seitens Continental, eines Kunden und/oder einer Behörde initiiert wurde.

Verantwortlich für das strategische, konzernweite Qualitätsmanagement sind die Unternehmensfunktion Group Quality sowie Qualitätsfunktionen auf verschiedenen Ebenen im Konzern, die in einem weltweiten Netzwerk zusammenarbeiten.

Ergebnisse des Konzepts

Zum 31. Dezember 2022 deckten zertifizierte Qualitätsmanagementsysteme mit 83 % (Vj. 84 %) einen Großteil unserer konzernweiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab.

Es wurden 30 neue Feldqualitätsereignisse im Geschäftsjahr 2022 ermittelt (Vj. 36).

Leistungsindikatoren Benchmark für Qualität
  2022 2021
Zertifizierungen für Qualitätsmanagementsysteme (ISO 9001 oder vergleichbar)1
Abdeckungsgrad Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (zum 31.12.) in %
83 84
Neue Feldqualitätsereignisse (zum 31.12.)2 30 36

1 Gezählt wurden gültige Zertifikate, abgeschlossene Rezertifizierungsprozesse und laufende Rezertifizierungsprozesse, wenn das Erreichen der Rezertifizierung als sehr wahrscheinlich eingestuft wurde.

2 Definition: Ein Feldqualitätsereignis ist eine risikominimierende Maßnahme für ein von Continental hergestelltes und/oder verkauftes Produkt aufgrund eines sicherheitsrelevanten Defekts und/oder der Nichteinhaltung von Regularien, die seitens Continental, eines Kunden und/oder einer Behörde initiiert wurde.

Darüber hinaus finden Sie Angaben zum Umfang von berichtspflichtigen Gewährleistungs- und Produkthaftungsansprüchen im Geschäftsjahr 2022 in Kapitel 38 in den Sonstigen Erläuterungen im Konzernanhang.

Weitere Informationen zum Themenfeld „Benchmark für Qualität“ finden Sie gebündelt im integrierten Nachhaltigkeitsbericht im Internet unter www.continental-nachhaltigkeit.de.


Nachhaltige Managementpraxis

Unsere Ambition

In unserer Nachhaltigkeitsambition ist festgelegt, dass wir effektive Managementprozesse, faire Geschäftspraktiken und eine verantwortungsvolle Unternehmensführung umsetzen, die unterschiedliche Perspektiven ausgewogen einbezieht.

Konzept

Für die Vorbeugung gegen Verstöße in den Bereichen Korruption, Kartellrecht, Geldwäsche und Datenschutz ist die Unternehmensfunktion Group Compliance verantwortlich, die in ein zentrales Team und in regionale Funktionen gegliedert ist. Compliance-Koordinatorinnen und -Koordinatoren in den Ländern und an den Standorten ergänzen diese Struktur. Die Grundlagen des Compliance-Managements sind im Konzern-Compliance-Handbuch geregelt.

Continental strebt ein ganzheitliches Compliance-Managementsystem an, das auf einer umfassenden Analyse potenzieller Compliance-Risiken basiert, gefolgt von der Implementierung geeigneter Richtlinien und Verfahren, Schulungen, Beratung, Überwachung und Kontrollen, die zu kontinuierlichen Lernerfahrungen und Systemverbesserungen führen. Zur Unterstützung der Aufdeckung von Verstößen dienen die sogenannte Integrity Hotline und eine Ombudsstelle.

Als einen weiteren Baustein für nachhaltige Managementpraxis wollen wir die Mitarbeitervielfalt (Diversity), unter der wir Internationalität, Geschlechterbalance, unterschiedliche Erfahrungen und Altersgenerationen verstehen, fördern. Wir haben uns das konzernweite Ziel gesetzt, den Anteil weiblicher Führungskräfte (Executives und Senior Executives) bis 2025 auf 25 % und bis 2030 auf bis zu 30 % zu erhöhen.

Dies wollen wir insbesondere durch das Vorantreiben des Kulturwandels in der Organisation, durch die Erweiterung der Frauennetzwerke und die Durchführung von Diversity-Workshops und spezifischen Veranstaltungen erreichen. Die Geschlechtervielfalt, d. h. der Anteil weiblicher Führungskräfte auf dem Executive- und Senior-Executive-Level, ist seit dem Geschäftsjahr 2020 auch Bestandteil der LTI-Pläne der Vorstandsmitglieder und der weltweiten Führungskräfte. Weitere Informationen dazu finden Sie im Vergütungsbericht im Internet in der Rubrik Unternehmen/Corporate Governance/Vorstand.

Weitere Informationen zum Themenfeld „nachhaltige Managementpraxis“ sowie zu unserem Diversity-Konzept finden Sie im Abschnitt Corporate Governance in diesem Geschäftsbericht. Weitere Informationen zum Thema Compliance finden Sie im Risiko- und Chancenbericht im Kapitel Aufbau des internen Kontrollsystems in diesem Geschäftsbericht.

Ergebnisse des Konzepts

Zum 31. Dezember 2022 steigerte Continental den Anteil weiblicher Führungskräfte auf dem Executive- und Senior-Executive-Level auf 19,1 % (Vj. 17,8 %). Die Zunahme des Anteils weiblicher Führungskräfte belegt, dass unsere Initiativen und Maßnahmen zur Förderung von Geschlechtervielfalt Wirkung zeigen. Der Anteil ohne USA belief sich auf 18,8 %. Für die langfristige Vergütung der Führungskräfte ist die separate Betrachtung der Kennzahl ohne die USA aus juristischen Gründen notwendig.

Leistungsindikator nachhaltige Managementpraxis
  2022 2021
Geschlechtervielfalt – Anteil weiblicher Executives und Senior Executives (zum 31.12.) in % 19,1 17,8
darin enthaltener Anteil weiblicher Executives und Senior Executives ohne USA (zum 31.12.) in % 18,8 n.a.

Weitere Informationen zum Themenfeld „nachhaltige Managementpraxis“ finden Sie gebündelt im integrierten Nachhaltigkeitsbericht im Internet unter www.continental-nachhaltigkeit.de/downloads.