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Geschäftsbericht 2023

In Bewegung.

Geschäftsbericht 2023

Entwicklung wesentlicher Themenfelder

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Klimaneutralität

Unsere Ambition

In unserer Nachhaltigkeitsambition ist festgelegt, dass wir 100 % Klimaneutralität entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette anstreben (Produkte, operative Prozesse und Lieferkette) – spätestens bis 2050 und gemeinsam mit unseren Partnern entlang der Wertschöpfungskette.

Maßgeblich für die Umsetzung unserer Ambition sind die Anforderungen und Transformationsgeschwindigkeiten unserer Kunden, Industrien und Märkte sowie die sich daraus ergebenden Transformationschancen und -risiken.

Konzept

Wir haben uns das konzernweite Ziel gesetzt, Klimaneutralität in den gesamten eigenen Produktionsprozessen zu erreichen. Bezogen auf die Scope-1- und die marktbasiert berechneten Scope-2-CO2-Emissionen gemäß Greenhouse Gas (GHG) Protocol streben wir an, bis 2040 klimaneutral zu sein (Klimaziel 2040).

Das Konzernziel Klimaneutralität in den gesamten eigenen Produktionsprozessen wird von der Unternehmensfunktion Group Environmental and Climate Protection im Rahmen des Konzernfahrplans für Dekarbonisierung gesteuert. Die Unternehmensbereiche sind jeweils verantwortlich für die Umsetzung geeigneter Programme und müssen hierzu regelmäßig intern berichten.

Gemeinsam mit den Unternehmensbereichen hat das Konzernprojektteam „Decarbonization Roadmap 2040“ klare Zwischenziele für jeden Unternehmensbereich festgelegt und zwei wesentliche Schritte definiert:

  • 100 % Bezug von Strom aus erneuerbaren Energien (Scope 2), was bereits seit 2020 umgesetzt ist.
  • 100 % Klimaneutralität für den verbleibenden Energieverbrauch bis 2040 (Scope 1 und 2) durch:
    • die Reduzierung der CO2-Emissionen durch Energieeffizienzprojekte
    • die Substitution fossiler Brennstoffe
    • den Ausgleich unvermeidbarer CO2-Emissionen

Für das Jahr 2030 haben wir uns das Zwischenziel gesetzt, die eigenen Emissionen auf 0,7 Mio t CO2 zu senken. Das entspricht einer weiteren Senkung von mehr als 20 % gegenüber dem Jahr 2023.

Continental hat ein internes CO2-Preissystem für Entscheidungen über Investitionen eingeführt, die sich auf die Scope-1- und Scope-2-Emissionen auswirken. Dieser Schattenpreis wurde auf der Grundlage aktueller und prognostizierter künftiger Marktpreise für CO2 und eines Vergleichs mit anderen Preisen erstellt. Er wird regelmäßig neu evaluiert. Ziel dieses Mechanismus ist es, die Unternehmensbereiche bei der Erreichung ihrer CO2-Reduktionsziele zu unterstützen und unsere Umweltleistung weiter zu verbessern. Der Schattenpreis gilt weltweit für den gesamten Continental-Konzern. Die Scope-1- und marktbasiert berechneten Scope-2-CO2-Emissionen sind seit dem Geschäftsjahr 2020 auch Bestandteil der LTI-Pläne der Vorstandsmitglieder und der weltweiten Führungskräfte. Weitere Informationen dazu finden Sie im Vergütungsbericht im Internet in der Rubrik Unternehmen/Vorstand.

Bezogen auf die Scope-3-CO2-Emissionen gemäß Greenhouse Gas (GHG) Protocol streben wir gemäß unserer Nachhaltigkeitsambition an, Klimaneutralität spätestens bis 2050 zu erreichen. Hierfür haben wir in der gesamten Wertschöpfungskette verschiedene Hebel identifiziert: zum einen die Nutzungsphase unserer Produkte, verbunden mit dem globalen Wandel zu emissionsfreier Mobilität und Industrie, zum anderen die Produktgestaltung und die Umstellungen des Materialeinsatzes auf erneuerbare und recycelte Stoffe sowie im Allgemeinen auf zirkuläre Prozesse.

Weitere Informationen zu unseren diesbezüglichen Konzepten finden Sie in den Abschnitten Emissionsfreie Mobilität und Industrie sowie Zirkuläres Wirtschaften in dieser zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung.

Zudem wird es auch entlang der Lieferkette notwendig sein, die Nutzung von Grünstrom zu steigern. Der Verhaltenskodex für Geschäftspartner wurde im Jahr 2021 im Hinblick auf Klimaneutralität entsprechend erweitert und im Geschäftsjahr 2023 überprüft. Die Umsetzung von Klimaneutralität in der gesamten Wertschöpfungskette wird in den einzelnen Unternehmensbereichen gesteuert, die jeweils verantwortlich für die Ergreifung geeigneter Maßnahmen sind. Die Klimaneutralität unserer Wertschöpfungsketten erfordert darüber hinaus gemeinsame Nachhaltigkeitsanstrengungen mit Kunden, Lieferanten und anderen Partnern.

Das Klimaziel 2040 sowie die Ambition für 2050 des Continental-Konzerns wurden von der Science Based Targets initiative (SBTi) bereits im Jahr 2020 geprüft. Methodenbedingt wurden damals hierbei die linearen Ableitungen für 2030 validiert und als konform mit dem Pariser Klimaschutzabkommen bestätigt. Die abgeleiteten absoluten Emissionsreduktionen für Scope 1 und Scope 2 entsprechen dabei einem sogenannten 1,5-Grad-Pfad.

Zudem bieten wir Kunden sowie den Continental-Unternehmensbereichen mit unserem Klimaschutz-Sofortprogramm Net|Zero|Now einen zusätzlichen Baustein, um die jeweiligen Klimastrategien zu unterstützen. Das Programm wird sowohl für das Geschäft mit Produkten für emissionsfreie Fahrzeuge als auch für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor und im Industriegeschäft angeboten sowie intern, wie z. B. für Veranstaltungen, genutzt. Continental arbeitet mit Partnern für zertifizierte Wiederherstellung von Ökosystemen wie insbesondere Aufforstungsprojekten zusammen, um CO2 aus der Atmosphäre zu binden und damit durch sogenannte negative Emissionen (CO2-Removals) das globale CO2-Budget zu entlasten. Hierfür hat Continental, über die Anforderungen der jeweiligen Register hinaus, eigene Qualitätskriterien definiert. Die Berechnungen von definierten Mengen an CO2-Removals erfolgen individuell in den Unternehmensbereichen. Entsprechend wird die Menge der im Rahmen von Net|Zero|Now genutzten negativen Emissionen in den Unternehmensbereichen ermittelt und dokumentiert. Continental hat ein Kontingent an zertifizierten Projekten eingekauft. Entsprechende Zertifikate werden schrittweise auf Continental ausgestellt und anschließend aus dem Register gestrichen. In einem systematischen Prozess wird daraufhin auf Konzernebene sichergestellt, dass für die im jeweiligen Geschäftsjahr von den Unternehmensbereichen genutzte Menge entsprechende ausgestellte, gestrichene und damit stillgelegte Zertifikate vorliegen und diese in der internen Allokation über Geschäftsjahre und Unternehmensbereiche hinweg nicht mehrfach genutzt werden.

Ergebnis des Konzepts

Die gesamten eigenen CO2-Emissionen (Scope 1 und 2) beliefen sich im Geschäftsjahr 2023 auf 0,89 Mio t CO2. (Vj. 0,99 Mio t CO2). Sie berechnen sich als Summe der Scope-1- und marktbasiert berechneten Scope-2-CO2-Emissionen. Der Rückgang der direkten CO2-Emissionen (Scope 1) im Geschäftsjahr 2023 erklärt sich u. a. durch die Energieeffizienz- und Substitutionsmaßnahmen zur Reduzierung des Verbrauchs fossiler Brennstoffe sowie teilweise durch gesunkene Produktionsmengen. Die CO2-Emissionen entsprechen dabei CO2-Äquivalenten (CO2 e).

Durch die Umstellung auf Grünstrombezug für die berichteten Stromverbräuche im Geschäftsjahr 2020 wurden die gesamten eigenen CO2-Emissionen (Scope 1 und 2) gegenüber dem Geschäftsjahr 2019 bereits um 70 % reduziert, weil für den Grünstrombezug seither keine CO2-Emissionen mehr anfallen. Für das vollständige Volumen des berichteten eingekauften Stroms, das nicht schon durch andere Instrumente (z. B. Grünstromverträge, Stromabnahmeverträge oder selbst erzeugter Strom aus erneuerbaren Energien) abgedeckt ist, wurden entsprechende Herkunftsnachweise für Grünstrom eingekauft. Bedingt durch Prozesse der nationalen Register lagen zum Zeitpunkt der Berichtsaufstellung für geringe Restmengen noch nicht alle Löschungen von Herkunftsnachweisen vor. Die berichteten marktbasierten Scope-2-Emissionen resultieren aus dem Bezug von Dampf und Fernwärme.

Leistungsindikatoren Klimaneutralität1
  20232 20222
Direkte CO2-Emissionen (Scope 1) in Mio t CO2 3 0,69 0,76
Indirekte CO2-Emissionen (Scope 2) in Mio t CO2 4 0,215 0,23
Eigene CO2-Emissionen gesamt (Scope 1 und 2) in Mio t CO2 3 0,89 0,99

1 Definitionen gemäß GHG Protocol. Scope 1 umfasst die Emissionen aus der Verbrennung von Energieträgern in den eigenen Prozessen und Scope 2 aus dem Bezug von Strom, Dampf und Wärme. CO2-Emissionsfaktoren entsprechen CO2- Äquivalenten (CO2 e).
2 Enthält kalkulatorische Daten in geringem Umfang für Teile des Konzerns, die nicht direkt berichtet haben.
3 Ohne Emissionen aus Kältemitteln.
4 Berechnung nach der marktbasierten Berechnungsmethode des GHG Protocol. Dort, wo keine vertragsspezifischen Emissionsfaktoren vorlagen, wurden die Standard-Emissionsfaktoren von Defra (09/2023) genutzt.
5 Nach der standortbasierten Berechnungsmethode des GHG Protocol ergibt sich (hierbei ohne Berücksichtigung des Grünstrombezugs) für die Scope-2-Emissionen ein Wert von 1,46 Mio t CO2.

Innerhalb des Programms Net|Zero|Now wurden 2023 erneut negative Emissionen genutzt. Aufgrund deutlich reduzierter Nachfrage sank deren Umfang im Berichtsjahr auf 1,6 Tsd t CO2 (Vj. 27,6 Tsd t CO2). Die Nutzung von negativen CO2-Emissionen wurde durch freiwillige Emissionsgutschriften erzeugt. Diese Zertifikate wurden ausschließlich von Wiederaufforstungs- und Aufforstungsprojekten bezogen und im Geschäftsjahr 2023 sowie in den Vorjahren für Continental in den Registern Gold Standard, VCS, American Carbon Registry und Climate Action Reserve stillgelegt.

Im Februar 2024 hat die globale Non-Profit-Organisation CDP (ehemals firmierend unter Carbon Disclosure Project) das Rating von Continental im Bereich Klimaschutz auf Basis der berichteten Daten von A- auf A verbessert.

Weitere Informationen zum Themenfeld „Klimaneutralität“ inkl. der Berichterstattung zu indirekten CO2-Emissionen entlang der Wertschöpfungskette (Scope 3 des GHG Protocol) finden Sie gebündelt im integrierten Nachhaltigkeitsbericht im Internet unter www.continental-nachhaltigkeit.de.


Emissionsfreie Mobilität und Industrien

Unsere Ambition

In unserer Nachhaltigkeitsambition ist festgelegt, dass wir eine 100 % emissionsfreie Mobilität und Industrie anstreben – spätestens bis 2050 und gemeinsam mit unseren Partnern entlang der Wertschöpfungskette. Der Begriff „emissionsfrei“ bezieht sich auf null Emissionen von beispielsweise Treibhausgasen oder Stickoxiden (NOx). Es bezieht sich nicht auf harmlose Emissionen wie Wasserdampf, ungiftige, biologisch abbaubare Partikelemissionen oder minimale Geräuschemissionen.

Maßgeblich für die Umsetzung unserer Ambition sind die Anforderungen und Transformationsgeschwindigkeiten unserer Kunden, Industrien und Märkte sowie die sich daraus ergebenden Transformationschancen und -risiken.

Konzept

Die Transformation zu emissionsfreier Mobilität und Industrie gestaltet Continental mit kundenorientierten Lösungen, z. B. für Elektromobilität, emissionsfreien Schienenverkehr, Fahrräder und Windkraftanlagen. Dabei setzen wir sowohl auf Neuentwicklungen von Produkten als auch auf die Weiterentwicklung des bestehenden Produktportfolios. So finden sich Komponenten, Software und Produkte von Continental in einer Vielzahl von Elektrofahrzeugen – vom Reifen über den Hochleistungscomputer bis hin zur Innenraumoberfläche. Aktuelle Beispiele für innovative Produkte und Systeme von Continental finden Sie im Kapitel Forschung und Entwicklung in diesem Geschäftsbericht.

Für die Implementierung dieser Nachhaltigkeitsambition sind insbesondere mit Blick auf die Portfolioentwicklung, die Produktstrategien und Geschäftsmodelle die betreffenden Unternehmensbereiche und Geschäftsfelder zuständig. Dabei werden sie durch die Unternehmensfunktionen des Continental-Konzerns unterstützt. Hierfür wurden und werden die relevanten Aspekte in die Portfolioanalysen mit aufgenommen und fließen in die Strategie- und Geschäftsentwicklungsprozesse der Unternehmensbereiche und Geschäftsfelder mit ein.

Als Leistungsindikator für die Umsetzung unseres Konzepts im Themenfeld „emissionsfreie Mobilität und Industrie“ erfassen wir unser zuordenbares Geschäft mit Fahrzeugen ohne Antriebsemissionen. Erfasst werden die nachweisbar zuordenbaren Umsätze. Dies sind bei Fahrzeugen z. B. Umsätze mit Reifen, Displays, Sensoren, Steuergeräten, Kunstleder und Schläuchen für emissionsfreie Pkw und Lkw sowie Luftfedern für emissionsfreie Züge und Straßenbahnen.

Im Geschäftsjahr 2022 berichtete Continental noch den Leistungsindikator zuordenbares kohlenstoffarmes Geschäft über das Geschäft mit Fahrzeugen ohne Antriebsemissionen hinaus. Der höchste Anteil dieses Indikators entfiel auf das Ersatzgeschäft mit hocheffizienten Reifen mit geringem Rollwiderstand. Aufgrund der anhaltenden Unklarheit darüber, wie Reifen und verschiedene Industriegeschäfte in den verschiedenen Rechtsvorschriften (z. B. EU-Taxonomie) zum Geschäft mit niedrigen CO2-Emissionen zugerechnet werden können, hat Continental beschlossen, im Geschäftsjahr 2023 das zuordenbare kohlenstoffarme Geschäft über das Geschäft mit Fahrzeugen ohne Antriebsemissionen hinaus nicht mehr auszuweisen und einen neuen Berichterstattungsansatz für die Zukunft zu entwickeln.

Ergebnis des Konzepts

Im Geschäftsjahr 2023 belief sich das zuordenbare Geschäft mit Fahrzeugen ohne Antriebsemissionen auf 2.244 Mio € (Vj. 1.657 Mio €). Das Wachstum gegenüber dem Vorjahr ist insbesondere auf den zunehmenden Markterfolg von Elektromobilität zurückzuführen, denn Produkte von Continental finden sich mittlerweile in vielen Volumenmodellen.

Emissionsfreie Mobilität und Industrie
  2023 2022
Zuordenbares Geschäft mit Fahrzeugen ohne Antriebsemissionen in Mio €1, 2 2.244 1.657

1 Definition: Das zuordenbare Geschäft mit Fahrzeugen ohne Antriebsemissionen umfasst das gesamte Geschäft mit Produkten für Fahrzeuge, die Güter und Menschen transportieren.
2 Die Zuordenbarkeit des Geschäfts erfolgt beispielsweise über den Fahrzeughersteller, die Fahrzeugplattform oder die Produktspezifikation. In den Daten enthalten ist sowohl das reine Geschäft als auch das anteilige Geschäft, z. B. im Falle von kombinierten Fahrzeugplattformen. Für die Unternehmensbereiche Tires, ContiTech und Contract Manufacturing fand eine Klassifizierung der am Jahresende gemeldeten Umsätze statt. Im Falle des Unternehmensbereichs Automotive erfolgte für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge eine Kalkulation unter Nutzung interner fahrzeugspezifischer Plandaten für den Umsatz und externer Daten für die Produktionsmengen und für mittelschwere und schwere Nutzfahrzeuge auf Basis des jeweiligen Kundenportfolios.

Weitere Informationen zum Themenfeld „emissionsfreie Mobilität und Industrie“ finden Sie gebündelt im integrierten Nachhaltigkeitsbericht im Internet unter www.continental-nachhaltigkeit.de.


Zirkuläres Wirtschaften

Unsere Ambition

In unserer Nachhaltigkeitsambition ist festgelegt, dass wir 100 % geschlossene Ressourcen- und Produktkreisläufe anstreben – spätestens bis 2050 und gemeinsam mit unseren Partnern entlang der Wertschöpfungskette.

Maßgeblich für die Umsetzung unserer Ambition sind die Anforderungen und Transformationsgeschwindigkeiten unserer Kunden, Industrien und Märkte sowie die sich daraus ergebenden Transformationschancen und -risiken.

Konzept

Die Umstellung auf zirkuläres Wirtschaften ist ein tiefgreifender und komplexer Transformationsprozess für Continental mit gleichzeitig hoher Relevanz für die Erreichung anderer Themenfelder der Continental-Nachhaltigkeitsambition. Für die Umsetzung von Zirkularität, insbesondere in Produktgestaltung, Geschäftsmodellen, Materialeinsatz und Materialbeschaffung, sind die Unternehmensbereiche zuständig. Sie haben jeweils begonnen, spezifische Initiativen und Projekte zu konzipieren und/oder umzusetzen, die darauf abzielen, die Nutzung von produktbezogenen, technologischen und biologischen Kreisläufen zu verbessern. Zudem wird kontinuierlich an der Haltbarkeit, Recyclingfähigkeit und Anpassungsfähigkeit der Produkte gearbeitet. Beispiele hierfür sind:

  • Der Unternehmensbereich Automotive wurde im Berichtsjahr Partner des internationalen Projekts Circ-Uits (Circular Integration of independent Reverse Supply Chains for the smart reUse of IndusTrially relevant Semiconductors). Ziel des Projekts ist die Entwicklung nachhaltiger Methoden auf der Grundlage innovativer Technologien, die im Kreislaufmodell dazu beitragen, neue Komponenten und Produkte mit hoher Wertschöpfung und verbesserter Ökobilanz herzustellen sowie Lösungen für die Wiederverwendung von Halbleitern und mechanischen Teilen bereitzustellen.
  • Der Unternehmensbereich Tires entwickelt derzeit gemeinsam mit Pyrum Innovations als Partner verschiedene Verfahren, um das Recycling von Altreifen durch Pyrolyse weiter zu optimieren und auszubauen. Der dabei rückgewonnene Industrieruß wird seit September 2023 im Reifenwerk Korbach für Vollreifen, die v. a. bei Gabelstaplern zum Einsatz kommen, verwendet. Er soll künftig bei immer mehr Gummimischungen von Continental eingesetzt werden.
  • Der Unternehmensbereich ContiTech hat mit skai rPET PureLux eine unifarbene Möbelfolie mit 100 % Recyclingmaterial im PET-Polymer vorgestellt, wodurch natürliche Ressourcen geschont werden.

Weitere Informationen finden Sie in der jeweiligen Pressemitteilung auf unserer Website im Internet unter Presse.

Bezüglich des betrieblichen Abfallmanagements als weiterer wichtiger Komponente von zirkulärem Wirtschaften haben wir uns das konzernweite Ziel gesetzt, die Abfallverwertungsquote auf 95 % bis 2030 zu erhöhen. Als Abfallverwertung zählen wir das Recycling oder die stoffliche, thermische oder sonstige Abfallverwertung. Durch diese Zielsetzung wird der Verwertung Vorrang vor der Entsorgung eingeräumt. Die Implementierung des Konzernziels wird von Group Environmental and Climate Protection im Rahmen des betrieblichen Umweltmanagements gesteuert.

Weitere Informationen zur Organisation des betrieblichen Umweltmanagements finden Sie im Abschnitt Saubere und sichere Fabriken in dieser zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung. Die Abfallverwertungsquote ist seit dem Geschäftsjahr 2020 auch Bestandteil der LTI-Pläne der Vorstandsmitglieder und der weltweiten Führungskräfte. Weitere Informationen dazu finden Sie im Vergütungsbericht im Internet in der Rubrik Unternehmen/Corporate Governance/ Vorstand.

Ergebnisse des Konzepts

Die Abfallverwertungsquote lag im Geschäftsjahr 2023 bei 87 % (Vj. 85 %). Dies ist im Wesentlichen auf die erfolgreiche Umsetzung lokaler Projekte sowie auf Marktgegebenheiten zurückzuführen, die eine erhöhte Verwertbarkeit der angefallenen Abfälle ermöglicht haben.

Leistungsindikator zirkuläres Wirtschaften
  20232 20222
Abfallverwertungsquote in %1 87 85

1 Definition: Anteil des Abfalls, der einem Recycling oder der stofflichen, thermischen oder sonstigen Verwertung zugeführt wurde.
2 Enthält kalkulatorische Daten in geringem Umfang für Teile des Konzerns, die nicht direkt berichtet haben.

Weitere Informationen zum Themenfeld „zirkuläres Wirtschaften“ finden Sie gebündelt im integrierten Nachhaltigkeitsbericht im Internet unter www.continental-nachhaltigkeit.de.


Verantwortungsvolle Wertschöpfungskette

Unsere Ambition

In unserer Nachhaltigkeitsambition ist festgelegt, dass wir 100 % verantwortungsvolle Beschaffung und Geschäftspartnerschaften anstreben – spätestens bis 2050 und gemeinsam mit unseren Partnern entlang der Wertschöpfungskette.

Unser Verständnis einer verantwortungsvollen Wertschöpfungskette bezieht sich damit sowohl auf unsere Lieferkette und Kundenbeziehungen als auch auf unsere eigenen Standorte.

Maßgeblich für die Umsetzung unserer Ambition sind die Anforderungen und Transformationsgeschwindigkeiten unserer Kunden, Industrien und Märkte sowie die sich daraus ergebenden Transformationschancen und -risiken.

Konzept

Continental operiert in komplexen globalen Wertschöpfungsketten, in denen vielfältige Risiken in Bezug auf Verletzungen von Schutzrechten vorkommen können. Ein Risiko ist in diesem Zusammenhang immer bezogen auf eine potenzielle negative Auswirkung auf Mensch und Umwelt.

Continental hat daher ein umfassendes Managementsystem zur Sicherstellung ihrer Sorgfaltspflichten eingerichtet, um Risiken im Zusammenhang mit definierten Schutzrechten innerhalb ihrer Lieferkette und im eigenen Geschäftsbereich zu erkennen. Zu diesem Zweck wurden Verantwortlichkeiten, Regeln und Prozesse klar definiert, einschließlich Maßnahmen zur Risikominderung sowie Kontrollmechanismen. Das „Responsible Value Chain Due Diligence System“ (RVCDDS) orientiert sich an den von uns definierten Schutzrechten und wird im Zuge der Entwicklung dynamischer wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Rahmenbedingungen weiterentwickelt. Das RVCDDS gilt für die Continental AG und alle Tochterunternehmen, in denen der Konzern einen bestimmenden Einfluss ausübt.

Der Vorstand der Continental AG wird mindestens einmal jährlich vom Menschenrechtsbeauftragten des Continental-Konzerns über den aktuellen Status informiert und befindet über Wirksamkeit, Angemessenheit sowie Verbesserungspotenziale. Er entscheidet entsprechend über geeignete Verbesserungen des RVCDDS als Ganzes oder ausgewählter Elemente. Zudem ist das RVCDDS Bestandteil des übergeordneten internen Kontrollsystems, des Risiko-Managementsystems und des Compliance-Managementsystems von Continental. Als eine zentrale Präventionsmaßnahme auf Konzernebene hat Continental sogenannte „Responsible Value Chain Commitments“ (RVC Commitments) verabschiedet, die im Internet abrufbar sind unter www.continental-nachhaltigkeit.de. Diese RVC Commitments adressieren definierte Risikokategorien und formulieren die Erwartungshaltungen an den eigenen Geschäftsbereich und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie an unmittelbare Lieferanten. Die RVC Commitments gehen insbesondere in Bezug auf die Arbeitsbedingungen über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinaus. Darüber hinaus hat Continental weitere Präventionsmaßnahmen im eigenen Geschäftsbereich und gegenüber unmittelbaren Zulieferern verankert.

Innerhalb des RVCDDS definiert unser Verhaltenskodex die grundsätzlichen Anforderungen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, während der Verhaltenskodex für Geschäftspartner (Business Partner Code of Conduct) die grundsätzlichen Anforderungen u. a. an unsere Lieferanten einschließlich deren Lieferanten, beispielsweise in Bezug auf Menschenrechte, Arbeitsbedingungen, Umweltschutz, Konfliktmineralien und Korruptionsbekämpfung beinhaltet. Der Verhaltenskodex für Geschäftspartner wird regelmäßig, zuletzt im Geschäftsjahr 2023, aktualisiert, um Änderungen oder Anpassungen der relevanten Gesetze widerzuspiegeln. Für Lieferanten von Naturkautschuk gilt ergänzend unsere Einkaufspolitik für nachhaltigen Naturkautschuk.

Das bereits existierende konzernweite Hinweisgebersystem der Continental AG, die Continental Integrity Hotline, wurde im Rahmen der gesetzlichen Anforderungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes ergänzt und steht Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Continental-Konzerns wie auch Externen zur Verfügung. Die Integrity Hotline ist u. a. für Hinweise zu potenziellen Verletzungen von Menschenrechten und Umweltrechten offen. Neben dem Hinweisgebersystem werden zudem weiteren Quellen herangezogen, um Verdachtsfällen von möglichen Verletzungen von Schutzrechten nachzugehen und ggf. Präventionsmaßnahmen und Abhilfemaßnahmen umzusetzen.

Das RVCDDS definiert zudem den Rahmen für das Ergreifen von Abhilfemaßnahmen im eigenen Geschäftsbereich, gegenüber direkten Lieferanten sowie anlassbezogen gegenüber indirekten Lieferanten. Zudem werden Nachhaltigkeitsaspekte an verschiedenen weiteren Stellen des Lieferantenmanagements berücksichtigt. So werden z. B. auf Basis verschiedener Kriterien ausgewählte Lieferanten mithilfe von Selbstauskünften bewertet, die wir über die für unsere Industrien anerkannten Nachhaltigkeitsplattformen wie z. B. EcoVadis und NQC einholen und deren Umfang wir jährlich auf Konzernebene auswerten. Darüber hinaus werden selektiv auch Audits vor Ort oder andere Überprüfungen durchgeführt, beispielsweise in Bezug auf das Vorliegen von Managementsystemen.

Unseren Ansatz für die verantwortungsvolle Wertschöpfungskette entwickeln wir auch im Dialog mit externen Stakeholdern kontinuierlich weiter und unterstützen die Entwicklung von branchenweiten Standards u. a. über unsere Teilnahme am Branchendialog der deutschen Bundesregierung zu Menschenrechten in der Automobilindustrie. Dort wurde insbesondere an einem gemeinsamen Verständnis von Branchenrisiken und für Anforderungen an Sorgfaltspflichten gearbeitet. Darüber hinaus engagieren wir uns in Initiativen und Verbänden, wie z. B. econsense, Responsible Business Alliance (RBA) sowie in der Global Platform for Sustainable Natural Rubber (GPSNR).

Die verantwortungsvolle Beschaffung wird von den jeweiligen Einkaufsorganisationen verantwortet, die bei Continental u. a. nach Unternehmensbereichen, Produktgruppen und verschiedenen Ländern aufgebaut sind. Ein übergreifendes Einkaufsnetzwerk beschäftigt sich regelmäßig auch mit Themen einer verantwortungsvollen Beschaffung. Die Unternehmensfunktion Group Quality koordiniert das Management von sogenannten Konfliktmineralien inkl. der entsprechenden Berichterstattungsprozesse.

Ergebnisse des Konzepts

Auf Basis der durchgeführten Risikoanalyse wurden für den eigenen Geschäftsbereich die Risikokategorien Umweltauswirkungen, Gleichbehandlung / Anti-Diskriminierung und Arbeitsbedingungen (inkl. Arbeitszeit) formal priorisiert, sowie alle Risikokategorien für die Lieferkette in Bezug auf unmittelbare Lieferanten.

Im Rahmen der Umsetzung des RVCDDS wurden weltweit insbesondere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Führungspositionen, aber auch in spezifischen Funktionen, zu den RVC Commitments und dem RVCDDS geschult.

Um die Transparenz und Nachhaltigkeit in der Naturkautschuk-Lieferkette von Continental weiter zu erhöhen, wurden die Aktivitäten des bereits 2019 gegründeten Joint Venture „Rubberway“ zur digitalen Risikoanalyse der vorgelagerten Lieferkette weiter ausgerollt. Zudem konnte das bereits seit 2018 bestehende gemeinsame Projekt mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im indonesischen West Kalimantan weiter ausgebaut werden. Ziel des Projekts ist es, gemeinsam die Implementierung eines digitalen Systems für die Rückverfolgbarkeit von Naturkautschuk aus der Projektregion voranzutreiben. Durch die Optimierung der Lieferkette, sowie durch ein Schulungsangebot für eine nachhaltige Kultivierung von Anbauflächen für Naturkautschuk, werden Kleinbäuerinnen und Kleinbauern dabei unterstützt, Menge, Qualität sowie zugleich ihren Ertrag zu steigern und damit ihre Einkommenssituation zu verbessern. Darüber hinaus beugt eine auf Nachhaltigkeit ausgelegte Anbaustrategie Rodung und Entwaldung vor und schont so wertvolle Ressourcen. In einem Entwicklungsprojekt mit Security Matters (SMX) arbeitet Continental daran, anhand von Marker-Technologien einen fälschungssicheren Herkunftsnachweis von Naturkautschuk zu erproben. Im Jahr 2022 konnte ein Feldversuch erfolgreich abgeschlossen werden und die Marker-Substanz im gesamten Produktionsprozess eines Reifens zweifelsfrei nachgewiesen werden.

Zum 31. Dezember 2023 lagen uns 1.291 (Vj. 1.009) gültige Lieferanten-Selbstauskünfte über die beiden Nachhaltigkeitsplattformen EcoVadis und NQC vor. Dies entspricht einer Erfüllungsquote von 71 % (Vj. 63 %) der für diesen Prozess ausgewählten Lieferanten. Die gestiegene Anzahl der vorliegenden, gültigen Lieferanten-Selbstauskünfte und die höhere Erfüllungsquote sind auf das Onboarding von ContiTech-Lieferanten in EcoVadis und die Folgeaktivitäten mit Lieferanten zur Aktualisierung und Erneuerung der Selbstauskünfte zurückzuführen.

Leistungsindikator verantwortungsvolle Wertschöpfungskette
  2023 2022
Anzahl der vorliegenden, gültigen Lieferanten-Selbstauskünfte (zum 31.12.)1 1.291 1.009

1 Basierend auf den Selbstauskünften über die Nachhaltigkeitsplattformen EcoVadis und NQC der für diesen Prozess ausgewählten Lieferanten.

Weitere Leistungsindikatoren zur Umsetzung einer verantwortungsvollen Wertschöpfungskette mit Blick auf unsere eigenen Standorte stellen wir in den Abschnitten Gute Arbeitsbedingungen sowie Saubere und sichere Fabriken in dieser zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung dar.

Weitere Informationen zum Thema verantwortungsvolle Wertschöpfungskette finden Sie gebündelt im integrierten Nachhaltigkeitsbericht im Internet unter www.continental-nachhaltigkeit.de.


Gute Arbeitsbedingungen

Unsere Ambition

In unserer Nachhaltigkeitsambition ist festgelegt, dass wir inspirierende, gesunde und faire Arbeitsbedingungen bieten.

Konzept

Im Verhaltenskodex des Continental-Konzerns sind die Eckpunkte für gute Arbeitsbedingungen als Grundlage unserer weltweiten Zusammenarbeit inkl. der Achtung der Menschenrechte und fairer Arbeitsbedingungen geregelt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden hinsichtlich der Beachtung des Verhaltenskodex geschult. Zudem umfasst das in der Einführung befindliche Managementsystem für eine verantwortungsvolle Wertschöpfungskette auch die eigenen Aktivitäten (siehe verantwortungsvolle Wertschöpfungskette).

Unsere Personalstrategie ist darauf ausgerichtet, den quantitativen und qualitativen Personalbedarf zu decken. Die zwei personalstrategischen Initiativen „Industrialize Best Fit“ und „Enable Transformation“ sind daher fokussiert darauf, die Menschen und Positionen auf effiziente und effektive Weise passend zusammenzubringen und den digitalen und technologischen, aber auch kulturellen Wandel hinsichtlich neuer Formen der Zusammenarbeit zu gestalten. Zu den wichtigsten Handlungsfeldern der strategischen Personalarbeit zählen somit die Personalbedarfsplanung, die Suche, die diagnostische Auswahl und Entwicklung von Talenten (insbesondere im Bereich Software und IT), die Förderung von Mitarbeitervielfalt und lebenslangem Lernen, die Weiterentwicklung der Führungskultur sowie die Flexibilisierung der Arbeitsbedingungen.

Den Auswirkungen unseres Strukturprogramms „Transformation 2019–2029“ und weiterer Maßnahmen aufgrund der sich verändernden Rahmenbedingungen begegnen wir mit gezielten Qualifizierungsmaßnahmen für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es sollen neue berufliche Perspektiven und Beschäftigungschancen auf dem internen, wie auch auf dem externen Arbeitsmarkt eröffnet werden.

Verantwortlich für die Personalarbeit sind die Personalfunktionen auf Konzern-, Unternehmensbereichs-, Geschäftsfeld- und Länderebene, die in einem weltweiten Netzwerk zusammenarbeiten. Teil dieser Organisation ist auch ein spezielles Netzwerk von Länderkoordinatorinnen und -koordinatoren für Arbeitsbeziehungen.

Den Erfolg der Personalarbeit messen wir an dem OUR-BASICS-Live-Index „Nachhaltiges Engagement“, der sich aus der jährlichen Mitarbeiterbefragung errechnet. Der Index misst die Zustimmung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beispielsweise zu der Frage, ob sie persönlich hinter den Unternehmenswerten stehen oder ob sie stolz darauf sind, für Continental zu arbeiten. Außerdem ziehen wir die Krankheitsrate und die Rate ungesteuerte Fluktuation als Indikatoren heran. Die Krankheitsrate misst die krankheitsbedingte Abwesenheit im Verhältnis zur vertraglich vereinbarten Arbeitszeit und die Rate ungesteuerte Fluktuation misst den freiwilligen Austritt von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Unternehmen im Verhältnis zur durchschnittlichen Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Der OUR-BASICS-Live-Index „Nachhaltiges Engagement“ ist seit dem Geschäftsjahr 2020 auch Bestandteil der LTI-Pläne der Vorstandsmitglieder und der weltweiten Führungskräfte. Die Krankheitsrate ist ebenfalls ein Bestandteil, allerdings nur für die im Geschäftsjahr 2020 gestarteten Pläne. Weitere Informationen dazu finden Sie im Vergütungsbericht im Internet in der Rubrik Unternehmen/Corporate Governance/Vorstand.

Ergebnisse des Konzepts

Im Geschäftsjahr 2023 erreichte der Index „Nachhaltiges Engagement“ 81 % (Vj. 80 %) und lag damit leicht über dem Niveau des Vorjahres. Die Krankheitsrate sank im Berichtsjahr auf 3,2 % (Vj. 3,7 %). Auch die Rate ungesteuerte Fluktuation verringerte sich auf 6,0 % (Vj. 7,8 %).

Angaben zu den Personalaufwendungen im Geschäftsjahr 2023, d. h. zu Löhnen und Gehältern, sozialen Abgaben und Aufwendungen für die Altersversorgung, finden Sie in den Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung auf den Seiten 122 ff. in diesem Geschäftsbericht. Die Leistungen an Arbeitnehmer, wie z. B. Pensionen, Versorgungsleistungen und langfristige Bonuszahlungen, finden Sie in den Erläuterungen zur Konzernbilanz auf den Seiten 124 ff. aufgeschlüsselt.

Leistungsindikatoren gute Arbeitsbedingungen
  2023 2022
OUR-BASICS-Live-Index “Nachhaltiges Engagement” in %1, 2 81 80
Krankheitsrate in %3, 4 3,2 3,7
Rate ungesteuerte Fluktuation in %4, 5 6,0 7,8

1 Definition: Zustimmung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Fragen des Themenbereichs „Nachhaltiges Engagement“ in der Mitarbeiterbefragung OUR BASICS Live.

2 Datengrundlage sind die Antworten von 51.888 Teilnehmerinnen und Teilnehmern (Vj. 46.199) als repräsentative Zufallsstichprobe über alle Continental-Standorte. Die Beteiligungsquote lag bei 77 % (Vj. 75 %).

3 Definition: krankheitsbedingte Abwesenheit im Verhältnis zur vertraglich vereinbarten Arbeitszeit.

4 Ohne Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter (d. h. nur Stammbelegschaft).

5 Definition: freiwilliger Austritt von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Unternehmen im Verhältnis zu durchschnittlicher Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Weitere Informationen zum Themenfeld „gute Arbeitsbedingungen“ finden Sie gebündelt im integrierten Nachhaltigkeitsbericht im Internet unter www.continental-nachhaltigkeit.de.


Saubere und sichere Fabriken

Unsere Ambition

In unserer Nachhaltigkeitsambition ist festgelegt, dass wir unsere Geschäftsprozesse auf sichere und verantwortungsvolle Weise auf der Grundlage eines systematischen Managements und des Schutzes von Mensch und Umwelt betreiben.

Konzept

Unsere Unternehmenspolitik für Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz (Environment, Safety and Health, ESH) definiert die konzernweiten Leitlinien für saubere und sichere Fabriken. Abgeleitet daraus verfolgen wir konzernweite ESH-Ziele: Alle Personen in unserem Unternehmen sollen vor Unfällen und arbeitsbedingten Erkrankungen geschützt und ihre Gesundheit soll aktiv gefördert werden. CO2-Emissionen, Energieeinsatz, Wasserverbrauch und Abfallaufkommen der Standorte sollen gesenkt sowie die Abfallverwertungsquote und Energieeffizienz der Standorte gesteigert werden.

Die Umsetzung dieser Leitlinien wird mit lokalen Managementsystemen vorangetrieben. Die konkreten organisatorischen und technischen Vorgaben sind in den jeweiligen ESH-Managementhandbüchern der Unternehmensbereiche beschrieben. Viele Standorte lassen sich zudem extern zertifizieren. Der Umfang der zertifizierten Geschäftsaktivitäten wird jährlich als Abdeckungsgrad der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Umweltschutz-, Energie- sowie Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsystemen ausgewertet. Als Effektivitätsindikator für das Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement wird die Unfallrate herangezogen, d. h. die Anzahl der Unfälle pro eine Million Arbeitsstunden. Die Unfallrate ist seit dem Geschäftsjahr 2020 auch Bestandteil der LTI-Pläne der Vorstandsmitglieder und der weltweiten Führungskräfte. Als Ziel hatte sich Continental gesetzt, die Unfallhäufigkeit bis 2030 auf 2,2 Unfälle pro eine Million Arbeitsstunden zu reduzieren. Weitere Informationen dazu finden Sie im Vergütungsbericht im Internet in der Rubrik Unternehmen/Corporate Governance/Vorstand.

Verantwortlich für das strategische, konzernweite ESH-Management sind Group Environmental and Climate Protection sowie Group Safety and Health, die durch entsprechende Funktionen in den einzelnen Unternehmensbereichen ergänzt werden. Der operative Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz vor Ort liegt in der Verantwortung der Standorte und wird jeweils durch lokale ESH-Managerinnen und -Manager koordiniert.

Ergebnisse des Konzepts

Zum 31. Dezember 2023 deckten die Managementsysteme der zertifizierten Geschäftsaktivitäten einen Großteil unserer konzernweiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab. Die Zertifizierungen für das Umweltschutzmanagementsystem lagen wie im Vorjahr bei einem Abdeckungsgrad von 76 %. Die Zertifizierungen für das Energiemanagementsystem erreichten einen Abdeckungsgrad von 43 % (Vj. 40 %). Auch die Zertifizierungen für das Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsystem zeigten mit 64 % (Vj. 62 %) einen höheren Abdeckungsgrad. Die Verbesserung beider Zertifizierungsquoten wurde im Berichtsjahr durch eine Optimierung der internen Prozesse erzielt.

Die Unfallrate sank im Geschäftsjahr 2023 auf 2,1 Unfälle pro eine Million Arbeitsstunden (Vj. 2,5 Unfälle pro eine Million Arbeitsstunden). Das für 2030 gesetzte Ziel von 2,2 Unfällen pro eine Million Arbeitsstunden wurde damit bereits vorzeitig erreicht.

Leistungsindikatoren saubere und sichere Fabriken
  2023 2022
Zertifizierungen für Umweltschutzmanagementsysteme (ISO 14001)1
Abdeckungsgrad Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (zum 31.12.) in %
76 76
Zertifizierungen für Energiemanagementsysteme (ISO 50001)1
Abdeckungsgrad Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (zum 31.12.) in %
43 40
Zertifizierungen für Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsysteme (ISO 45001 oder vergleichbar)1
Abdeckungsgrad Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (zum 31.12.) in %
64 62
Unfallrate (Anzahl der Unfälle pro 1 Mio Arbeitsstunden)2, 3 2,1 2,5

1 Gezählt wurden gültige Zertifikate, abgeschlossene Rezertifizierungsprozesse und laufende Rezertifizierungsprozesse, wenn das Erreichen der Rezertifizierung als sehr wahrscheinlich eingestuft wurde.

2 Definition: Anzahl der Unfälle während der Arbeitszeit pro eine Million bezahlte Arbeitsstunden. Gezählt ab mehr als einem Ausfalltag, d. h. mit mindestens einem Ausfalltag über den Tag des Unfalls hinaus.

3 Ohne Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter (d. h. nur Stammbelegschaft), ohne Wegeunfälle.

Weitere Informationen zum Themenfeld „saubere und sichere Fabriken“ finden Sie gebündelt im integrierten Nachhaltigkeitsbericht im Internet unter www.continental-nachhaltigkeit.de.


Benchmark für Qualität

Unsere Ambition

In unserer Nachhaltigkeitsambition ist festgelegt, dass wir von unseren Kunden und der Gesellschaft als Benchmark für Qualität anerkannt werden, indem wir sichere und nachhaltige Produkte gewährleisten.

Konzept

Entscheidend für die Erreichung der Qualitätsführerschaft ist eine qualitätsorientierte Unternehmenskultur. Unsere Qualitätspolitik legt die Leitlinien für die Produkt- und Prozessqualität bei Continental fest. Produktrückrufe, Produkthaftungen und Verfahren infolge von Qualitätsmängeln stellen ein Risiko für das Unternehmen dar, das wir wegen der daraus resultierenden Umsatzeinbußen, Kosten und eines Verlusts an Kunden- und Marktakzeptanz vermeiden wollen. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Risiko- und Chancenbericht in diesem Geschäftsbericht.

Die Umsetzung dieser Leitlinien wird mit lokalen Managementsystemen vorangetrieben. Die konkreten organisatorischen und technischen Vorgaben sind in den jeweiligen Qualitätsmanagement-Handbüchern der Unternehmensbereiche beschrieben. Der Umfang der Zertifizierungen wird jährlich als Abdeckungsgrad der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Qualitätsmanagementsystemen ausgewertet. Als Effektivitätsindikator unseres Qualitätsmanagements dient die Anzahl der neuen Feldqualitätsereignisse. Ein Feldqualitätsereignis ist eine risikominimierende Maßnahme für ein von Continental hergestelltes und/oder verkauftes Produkt aufgrund eines sicherheitsrelevanten Defekts und/oder der Nichteinhaltung von Regularien, die seitens Continental, eines Kunden und/oder einer Behörde initiiert wurde.

Verantwortlich für das strategische, konzernweite Qualitätsmanagement ist die Unternehmensfunktion Group Quality, technical Compliance, Continental Business System (CBS) and Environment sowie Qualitätsfunktionen auf verschiedenen Ebenen im Konzern, die in einem weltweiten Netzwerk zusammenarbeiten.

Ergebnisse des Konzepts

Zum 31. Dezember 2023 deckten zertifizierte Qualitätsmanagementsysteme mit 85 % (Vj. 83 %) einen Großteil unserer konzernweiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab. Die Verbesserung der Zertifizierungsquote wurde durch eine Optimierung der internen Prozesse erzielt.

Es wurden 29 neue Feldqualitätsereignisse im Geschäftsjahr 2023 ermittelt (Vj. 30).

Leistungsindikatoren Benchmark für Qualität
  2023 2022
Zertifizierungen für Qualitätsmanagementsysteme (ISO 9001 oder vergleichbar)1
Abdeckungsgrad Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (zum 31.12.) in %
85 83
Neue Feldqualitätsereignisse (zum 31.12.)2 29 30

1 Gezählt wurden gültige Zertifikate, abgeschlossene Rezertifizierungsprozesse und laufende Rezertifizierungsprozesse, wenn das Erreichen der Rezertifizierung als sehr wahrscheinlich eingestuft wurde.

2 Definition: Ein Feldqualitätsereignis ist eine risikominimierende Maßnahme für ein von Continental hergestelltes und/oder verkauftes Produkt aufgrund eines sicherheitsrelevanten Defekts und/oder der Nichteinhaltung von Regularien, die seitens Continental, eines Kunden und/oder einer Behörde initiiert wurde.

Darüber hinaus finden Sie Angaben zum Umfang von berichtspflichtigen Gewährleistungs- und Produkthaftungsansprüchen im Geschäftsjahr 2023 auf den Seiten 211 ff. in den Sonstigen Erläuterungen im Konzernanhang.

Weitere Informationen zum Themenfeld „Benchmark für Qualität“ finden Sie gebündelt im integrierten Nachhaltigkeitsbericht im Internet unter www.continental-nachhaltigkeit.de.


Nachhaltige Managementpraxis

Unsere Ambition

In unserer Nachhaltigkeitsambition ist festgelegt, dass wir effektive Managementprozesse, faire Geschäftspraktiken und eine verantwortungsvolle Unternehmensführung umsetzen, die unterschiedliche Perspektiven ausgewogen einbezieht.

Konzept

Für die Vorbeugung gegen Verstöße in den Bereichen Korruption, Kartellrecht, Geldwäsche und Datenschutz ist die Unternehmensfunktion Group Compliance verantwortlich, die in ein zentrales Team und in regionale Funktionen gegliedert ist. Compliance-Koordinatorinnen und -Koordinatoren in den Ländern und an den Standorten ergänzen diese Struktur. Die Konzeption und die Funktionsweise des Compliance-Managementsystems sind im Compliance Handbuch definiert.

Continental strebt ein ganzheitliches, proaktives Compliance-Managementsystem an, das auf einer umfassenden und vorausschauenden Analyse potenzieller Compliance-Risiken basiert, gefolgt von der Implementierung geeigneter Richtlinien und Verfahren, Schulungen, Beratung, Überwachung und Kontrollen, die zu kontinuierlichen Lernerfahrungen und Systemverbesserungen führen. Zur Unterstützung der Aufdeckung von Verstößen dient in erster Linie die Integrity Hotline.

Für die Vorbeugung gegen Verstöße im Bereich der technischen Compliance ist die Unternehmensfunktion Group Quality, technical Compliance, CBS and Environment gemeinsam mit den Zentralfunktionen für Qualität und technische Compliance der Unternehmensbereiche verantwortlich. Die Konzeption und Funktionsweise des technischen Compliance-Managementsystems sind in der Policy für die technische Compliance sowie dem Handbuch des technischen Compliance-Managementsystems und weiter detaillierenden Verfahrensstandards definiert.

Zur Unterstützung der Aufdeckung von Risiken und Bedenken der technischen Compliance wird ein Netzwerk von unterstützenden Rollen in den verschiedenen Funktionen der Unternehmensbereiche, Geschäftsfelder, Segmente und Standorte kontinuierlich weiterentwickelt.

Die Bewertung der Angemessenheit und Wirksamkeit der Risiko- und Compliance-Managementsysteme ist Gegenstand des übergreifenden internen Kontrollsystems der Continental. Zusätzlich wird die „Wahrgenommene Integrität“ mit einem neu gebildeten Indikator gemessen. Dieser neue Indikator wurde erstmalig für das Jahr 2023 erhoben. Er basiert auf konkreten Fragen im Rahmen der jährlichen Mitarbeiterbefragung OUR BASICS Live und bildet die Wahrnehmung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu wesentlichen Aspekten der Umsetzung unseres Integritätsanspruchs in der Organisation ab. Er ist damit geprägt von subjektiven Eindrücken und Einschätzungen, die wiedergeben, ob die Systeme die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erreichen. Der Indikator wird ab dem Geschäftsjahr 2024 auch Bestandteil der variablen Vergütung der Vorstandsmitglieder und der Führungskräfte weltweit sein. Der Anspruch ist sowohl eine kurzfristige als auch eine kontinuierliche Verbesserung des Indikators und damit der wahrgenommenen Integrität.

Als einen weiteren Baustein für nachhaltige Managementpraxis wollen wir die Mitarbeitervielfalt (Diversity), unter der wir Internationalität, Geschlechterbalance, unterschiedliche Erfahrungen und Altersgenerationen verstehen, fördern. Wir haben uns das konzernweite Ziel gesetzt, den Anteil weiblicher Führungskräfte (Executives und Senior Executives) bis 2025 auf 25 % und bis 2030 auf bis zu 30 % zu erhöhen.

Dies wollen wir insbesondere durch von Diagnostik gestützte objektive Besetzungsverfahren, durch Stärkung unserer inklusiven Kultur, durch die Erweiterung der Frauennetzwerke und die Durchführung von Diversity-Workshops und spezifischen Veranstaltungen erreichen. Die Geschlechtervielfalt, d. h. der Anteil weiblicher Führungskräfte auf dem Executive- und Senior-Executive-Level, ist seit dem Geschäftsjahr 2020 auch Bestandteil der LTI-Pläne der Vorstandsmitglieder und der weltweiten Führungskräfte.

Weitere Informationen zum Vergütungssystem finden Sie im Vergütungsbericht im Internet in der Rubrik Unternehmen/Corporate Governance/Vorstand. Weitere Informationen zum Themenfeld „nachhaltige Managementpraxis“ sowie zu unserem Diversity-Konzept finden Sie im Abschnitt Corporate Governance in diesem Geschäftsbericht. Weitere Informationen zum Thema Compliance finden Sie im Risiko- und Chancenbericht im Kapitel Wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems in diesem Geschäftsbericht.

Ergebnisse des Konzepts

Zum 31. Dezember 2023 steigerte Continental den Anteil weiblicher Führungskräfte auf dem Executive- und Senior-Executive-Level auf 19,9 % (Vj. 19,1 %). Die Zunahme des Anteils weiblicher Führungskräfte belegt, dass unsere Initiativen und Maßnahmen zur Förderung von Geschlechtervielfalt Wirkung zeigen. Der Anteil ohne USA belief sich auf 19,8 % (Vj. 18,8 %). Für die langfristige Vergütung der Führungskräfte ist die separate Betrachtung der Kennzahl ohne die USA aus juristischen Gründen notwendig.

Im Geschäftsjahr 2023 erreichte der erstmals in dieser Form ausgewiesene Index „Wahrgenommene Integrität" den Wert 81 % (Vj. n. a.).

Leistungsindikator nachhaltige Managementpraxis
  2023 2022
Geschlechtervielfalt – Anteil weiblicher Executives und Senior Executives (zum 31.12.) in % 19,9 19,1
darin enthaltener Anteil weiblicher Executives und Senior Executives ohne USA (zum 31.12.) in % 19,8 18,8
OUR-BASICS-Live-Index „Wahrgenommene Integrität” in %1,2 81 n.a.

1 Definition: Zustimmung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Fragen des Themenbereichs „Nachhaltiges Engagement“ in der Mitarbeiterbefragung OUR BASICS Live.

2 Datengrundlage sind die Antworten von 51.888 Teilnehmerinnen und Teilnehmern (Vj. 46.199) als repräsentative Zufallsstichprobe über alle Continental-Standorte. Die Beteiligungsquote lag bei 77 % (Vj. 75 %).

Weitere Informationen zum Themenfeld „nachhaltige Managementpraxis“ finden Sie gebündelt im integrierten Nachhaltigkeitsbericht im Internet unter www.continental.com/Nachhaltigkeit/Berichterstattung/ Berichterstattung und Downloads.

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