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Geschäftsbericht 2021

Aus Wandel wird Fortschritt.

Geschäftsbericht 2021

Bericht des Aufsichtsrats

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Liebe Aktionärinnen und Aktionäre,

der Aufsichtsrat hat die Aufgaben, die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegen, im Geschäftsjahr 2021 umfassend wahrgenommen. Wir haben den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens eng begleitet, sorgfältig überwacht und ihm beratend zur Seite gestanden. In alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen waren wir rechtzeitig und unmittelbar eingebunden.

Der Vorstand hat den Aufsichtsrat in seinen Sitzungen sowie in schriftlicher Form regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle für das Unternehmen relevanten Angelegenheiten informiert. Dazu gehören maßgeblich die geschäftliche Entwicklung, die Planung, die Unternehmensstrategie, wichtige Geschäftsvorfälle der Gesellschaft und des Konzerns und die damit verbundenen Chancen und Risiken sowie Compliance-Themen. Die Mitglieder des Aufsichtsrats standen dem Vorstand auch außerhalb der Sitzungen beratend zur Verfügung. Als Aufsichtsratsvorsitzender hatte ich regelmäßigen Kontakt mit den Mitgliedern des Vorstands, insbesondere mit dem Vorstandsvorsitzenden, und habe mich mit ihnen über aktuelle Fragen und Entwicklungen des Unternehmens ausgetauscht. Gemäß einer Anregung des Deutschen Corporate Governance Kodex habe ich auch 2021 mit Investoren Gespräche über aufsichtsratsspezifische Themen geführt.

Sitzungen des Aufsichtsrats und der Ausschüsse

Der Aufsichtsrat und seine Ausschüsse haben im Geschäftsjahr regelmäßig im virtuellen Sitzungsformat getagt. Ausnahmen bildeten die Strategiesitzung und die sich unmittelbar anschließende ordentliche Aufsichtsratssitzung im September, die als physische Sitzungen abgehalten worden sind. Insgesamt trat der Aufsichtsrat 2021 in vier ordentlichen und zwei außerordentlichen Sitzungen zusammen, zudem zur Strategiesitzung und zu einer Informationsveranstaltung. In seinen Sitzungen beriet der Aufsichtsrat regelmäßig zeitweise ohne den Vorstand. Der Präsidialausschuss hat im Berichtsjahr drei Sitzungen abgehalten und einen Beschluss im schriftlichen Verfahren gefasst. Der Prüfungsausschuss tagte 2021 sechsmal und fasste einen Beschluss im schriftlichen Verfahren. Der Nominierungsausschuss hat eine Sitzung abgehalten. Der Vermittlungsausschuss nach § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz musste 2021 ebenso wenig tätig werden wie der Ausschuss für Geschäfte mit nahestehenden Personen. Weitere beschließende Ausschüsse bestehen nicht. Alle Ausschüsse berichten regelmäßig an das Plenum. Die Erklärung zur Unternehmensführung (Seite 15 ff.) beschreibt ihre Aufgaben ausführlicher und nennt ihre Mitglieder.

Jedes Mitglied des Aufsichtsrats hat im Geschäftsjahr 2021 jeweils an mehr als der Hälfte der Sitzungen des Plenums und des Ausschusses, dem es angehört, teilgenommen. Eine detaillierte Aufstellung der Sitzungsteilnahme jedes Aufsichtsratsmitglieds wird am 23. März 2022 mit der Einladung zur Hauptversammlung im Internet in der Rubrik Investoren veröffentlicht.

Wesentliche Themen in Aufsichtsrat und Präsidialausschuss

In jeder Sitzung des Plenums hat der Vorstand den Aufsichtsrat detailliert über die Umsatz-, Ergebnis- und Beschäftigungsentwicklung des Konzerns und der einzelnen Geschäftsfelder sowie über die Finanzlage des Unternehmens unterrichtet. Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den aufgestellten Plänen und Zielen hat der Vorstand ausführlich erläutert. Die Gründe für die Abweichungen sowie die eingeleiteten Maßnahmen hat er eingehend mit dem Aufsichtsrat diskutiert. Außerdem hat uns der Vorstand regelmäßig über die Situation auf den wesentlichen Rohstoff- und Absatzmärkten des Konzerns sowie über die Entwicklung des Aktienkurses der Continental AG informiert. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit des Aufsichtsrats – insbesondere in der zweiten Jahreshälfte – lag auf der Begleitung der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit der Verwendung manipulierter Software in Dieselmotoren durch bestimmte Fahrzeughersteller.

Auch im Berichtsjahr hatte sich der Aufsichtsrat regelmäßig mit den weiter bestehenden enormen Herausforderungen des teils disruptiven, beschleunigten Wandels in der Automobilindustrie und den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Industrie und das Unternehmen zu beschäftigen. In der Sitzung am 16. März 2021 haben wir uns in diesem Zusammenhang vom Vorstand ausführlich zu den Versorgungsengpässen bei Halbleitern und ihren Folgen für das Unternehmen informieren lassen. In der gleichen Sitzung haben wir uns intensiv mit der Abspaltung der Vitesco Technologies Group AG befasst. Dazu hatte es bereits am 19. Februar eine gesonderte und ausführliche Informationsveranstaltung für den Aufsichtsrat gegeben. In der Sitzung am 16. März 2021 hat der Aufsichtsrat der Abspaltung sowie dem Abschluss der damit im Zusammenhang stehenden Verträge zugestimmt und der Hauptversammlung empfohlen, der Abspaltung ebenfalls zuzustimmen. Darüber hinaus besprachen wir in der gleichen Sitzung Änderungen in der Organisation des bei Continental verbleibenden Unternehmensbereichs Automotive Technologies und stimmten der Schaffung der Geschäftsfelder „Autonomous Mobility“ und „Safety and Motion“ ab dem 1. Januar 2022 zu. Gleichzeitig genehmigte der Aufsichtsrat eine Nachtragsplanung, die zum Zweck der Zukunftssicherung über die bisherige Planung hinausgehende Aufwendungen und Investitionen im Geschäftsfeld Autonomous Mobility and Safety vorsieht.

Den Jahresabschluss der Gesellschaft und den Konzernabschluss 2020 haben wir im Beisein des Abschlussprüfers erörtert und abschließend gebilligt. Zudem haben wir der Entscheidung des Vorstands, die Hauptversammlung 2021 virtuell abzuhalten, zugestimmt und die Beschlussvorschläge des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung beschlossen.

In der Aufsichtsratssitzung am 29. April 2021 hat der Aufsichtsrat beschlossen, Christian Kötz ab dem 1. April 2022 für weitere fünf Jahre zum Vorstand zu bestellen.

Am 14. Juni 2021 fand erneut eine außerordentliche Sitzung des Aufsichtsrats statt. In ihr haben wir der Veräußerung der Produktlinien Specialty Track Systems und Rubber Track inklusive des Standorts St. Marys, Ohio, USA, ebenso zugestimmt wie der Veräußerung der Anteile an der QuantumScape Corp., Wilmington, Delaware, USA. Außerdem hat der Vorstand in dieser Sitzung ausführlich über den Stand der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahren gegen ehemalige und gegenwärtige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Vorstandsmitglieder des Unternehmens wegen Verdachts auf Beihilfe zum Betrug im Zusammenhang mit der Verwendung manipulierter Software in Dieselmotoren durch bestimmte Fahrzeughersteller berichtet. Auf Vorschlag des Vorstands hat der Aufsichtsrat in dieser Sitzung beschlossen, eine umfassende und unabhängige Untersuchung gemäß § 111 Absatz 2 AktG durchzuführen. Zur Unterstützung hat er eine externe Anwaltskanzlei hinzugezogen, die insbesondere die Aufgabe übernommen hat, die ordnungsgemäße Durchführung der Untersuchung und die Abstimmung mit der ermittelnden Staatsanwaltschaft und den Unternehmensverteidigern sicherzustellen, dem Aufsichtsrat über den Fortgang der Untersuchung und deren Ergebnisse zu berichten sowie Handlungsempfehlungen auszusprechen. In diesem Zusammenhang hat der Aufsichtsrat einen nicht-beschließenden Sonderausschuss gebildet, der den Sachverständigen, den Verteidigern sowie der Staatsanwaltschaft als Ansprechpartner, Auskunftsperson und Berichtsempfänger zur Verfügung steht, dem Plenum regelmäßig zur Untersuchung berichtet und etwa erforderliche Beschlüsse des Plenums oder von Ausschüssen vorbereitet. Zu Mitgliedern des Sonderausschusses sind Prof. Dr. Wolfgang Reitzle, Georg F. W. Schaeffler und Dirk Nordmann bestellt. Der Sonderausschuss hat im Geschäftsjahr 2021 vier Sitzungen abgehalten.

In der ganztägigen Strategiesitzung am 29. September 2021 haben Vorstand und Aufsichtsrat die strategischen Ziele und die strategische Planung des Konzerns sowie den Portfoliomanagementprozess umfassend behandelt sowie die Strategie im Personalbereich erneut ausgiebig diskutiert. Neben der Behandlung der Strategie von Rubber Technologies mit den Geschäftsfeldern Tires und ContiTech waren die Aktionsfelder im Unternehmensbereich Automotive Technologies ein Schwerpunktthema, mit Akzentuierung der Themen „Autonomous Mobility“ und „Vehicle Architecture“. Darüber hinaus haben wir die Nachhaltigkeitsambitionen des Konzerns behandelt.

Die Sitzung am 30. September 2021 haben wir wieder zu einem größeren Teil zu Beratungen ohne den Vorstand genutzt und dabei auch die Nachfolgeplanung für den Vorstand erörtert. Außerdem stimmte der Aufsichtsrat dem Erwerb des Drucktuchgeschäfts der Firma Trelleborg zu und beschloss, die Erklärung gemäß § 161 AktG an die durch die Abspaltung der Vitesco Technologies Group AG veränderten Verhältnisse anzupassen. Zudem stimmte der Aufsichtsrat der Neuordnung der Unternehmens- und Konzernorganisation ab dem 1. Januar 2022 zu, mit der Unterteilung in die vier Unternehmensbereiche Automotive, Tires, ContiTech und Contract Manufacturing sowie dem Schwerpunkt auf der Bildung von neuen, an den strategischen Aktionsfeldern orientierten fünf Geschäftsfeldern im Unternehmensbereich Automotive.

In einer außerordentlichen Sitzung des Plenums am 17. November 2021 stimmte der Aufsichtsrat der einvernehmlichen und sofortigen Beendigung der Vorstandsbestellung von Wolfgang Schäfer zu. Er war bis dahin als CFO zuständig für Group Finance and Controlling, Group Information Technology sowie Group Compliance, Law and Intellectual Property.

In seiner Sitzung am 14. Dezember 2021 bestellte der Aufsichtsrat Katja Dürrfeld zum Mitglied des Vorstands, zuständig für die Bereiche Group Finance and Controlling und Group Information Technology (CFO). Sie hatte diese Bereiche bereits seit dem 17. November 2021 kommissarisch geleitet. Die Funktionen Group Compliance, Law and Intellectual Property berichten seit dem 17. November 2021 an den Vorstandsvorsitzenden. Außerdem widmete sich der Aufsichtsrat in dieser Sitzung eingehend der Jahresplanung 2022 sowie der Langfristplanung und genehmigte die Planung sowie die Investitionspläne für das Geschäftsjahr 2022. Außerdem diskutierten wir den Bericht zur Selbstbeurteilung des Aufsichtsrats, und beschlossen das Ziel für den Frauenanteil im Vorstand.

Der Präsidialausschuss hat im Berichtsjahr drei Sitzungen abgehalten und in ihnen im Wesentlichen die Personalentscheidungen des Plenums vorbereitet sowie Beschlussempfehlungen dazu abgegeben. In der ersten Sitzung am 16. März 2021 gehörte dazu auch die Empfehlung zur Feststellung der Performance Boni für das Geschäftsjahr 2020, die das Plenum in seiner nachfolgenden Sitzung beschlossen hat. Zudem entsprach er der Bitte von Dr. Ariane Reinhart um Übernahme eines Aufsichtsratsmandats im Softwareunternehmen Suse S.A., Luxemburg.

Wesentliche Themen im Prüfungsausschuss

Dem Prüfungsausschuss hat der Vorstand ebenfalls fortlaufend und detailliert über die Umsatz-, Ergebnis- und Beschäftigungsentwicklung des Konzerns und der einzelnen Geschäftsfelder sowie über die Finanzlage des Unternehmens berichtet. Der Vorstand wird vom Leiter Accounting und dem Leiter Group Controlling unterstützt, die dem Prüfungsausschuss in seinen Sitzungen so auch unmittelbar für Informationen zur Verfügung stehen. Darüber hinaus steht der Vorsitzende des Prüfungsausschusses außerhalb der Sitzungen in regelmäßigem Kontakt mit dem Finanzvorstand bzw. der Finanzvorständin und dem Abschlussprüfer und hat auch Zugang zu den mit Aufgaben der Rechnungslegung betrauten leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Als Schwerpunkte jeder seiner vierteljährlichen Sitzungen erörtert der Prüfungsausschuss mit dem Vorstand die Rechnungslegung zum Ende des jeweils vorangegangenen Quartals und den Ausblick auf das Gesamtjahr sowie die Quartalsmitteilungen und den Halbjahresfinanzbericht vor ihrer Veröffentlichung. In seiner Sitzung am 2. März 2021 hat der Prüfungsausschuss den Jahresabschluss der Gesellschaft und den Konzernabschluss sowie die zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung 2020 mit Vorstand und Abschlussprüfer beraten und dem Plenum des Aufsichtsrats ihre Billigung empfohlen. Den Zwischenabschluss zum 30. Juni 2021 hat die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hannover (PwC), im Auftrag des Prüfungsausschusses einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Regelmäßige Themen jeder Sitzung sind darüber hinaus die Arbeit der Compliance-Abteilung und der Konzernrevision sowie die Berichterstattung über bedeutende Vorfälle. Dazu gehören insbesondere die im Risiko- und Chancenbericht und im Anhang zum Konzernabschluss näher erläuterten Angelegenheiten. Die Leiterin bzw. der Leiter der Compliance-Abteilung und die Leiterin der Konzernrevision stehen dem Prüfungsausschuss und seinem Vorsitzenden in Abstimmung mit dem Vorstand auch unmittelbar für Auskünfte zur Verfügung. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses gibt die wesentlichen Informationen im Rahmen seiner regelmäßigen Berichterstattung an das Plenum weiter. Der Vorstand berichtet im Prüfungsausschuss zudem über die wesentlichen Risiken, die im Risikomanagementsystem erfasst sind, und die dazu beschlossenen Maßnahmen.

Neben diesen wiederkehrenden Themen hat sich der Prüfungsausschuss in seiner Sitzung am 2. März 2021 über die von der Staatsanwaltschaft gegen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Continental eingeleiteten Ermittlungen im Zusammenhang mit der Dieselaffäre aufgrund der Lieferung der Motorsteuerung für den EA-189-Motor an VW informiert. In der Sitzung am 4. Mai 2021 war die Berichterstattung über die Organisation der Product Compliance ein Sonderthema. Am 3. August 2021 beschäftigte sich der Prüfungsausschuss mit der prüferischen Durchsicht des Zwischenabschlusses durch PwC und mit der prüferischen Behandlung des Vergütungsberichts. Der Ausschuss beschloss, den Vergütungsbericht nicht nur in formeller Hinsicht, sondern auch inhaltlich von PwC prüfen zu lassen. Im Rahmen der Analyse wesentlicher bereits getätigter Akquisitions- und Investitionsprojekte informierte sich der Prüfungsausschuss über die Geschäftsentwicklung nach dem Erwerb des „Anti-Vibration-Systems“-Geschäfts (AVS) der Cooper Standard, Novi, USA. Schließlich beriet der Ausschuss über die Risikolage und die Risikovorsorge im Bereich der Cyber Security. In Abwesenheit des Vorstands besprach der Ausschuss mit PwC festzulegende Prüfungsschwerpunkte des Aufsichtsrats. In der Sitzung am 4. November 2021 hat der Prüfungsausschuss im Übrigen nach Einholung der erforderlichen Unabhängigkeitserklärung dem von der Hauptversammlung bestellten Abschlussprüfer, PwC, den Auftrag für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses 2021 sowie des Abhängigkeitsberichts, der nichtfinanziellen Erklärung und des Vergütungsberichts erteilt. Der Prüfungsausschuss hat darüber hinaus einen Genehmigungsrahmen für die Beauftragung des Abschlussprüfers mit zulässigen Nichtprüfungsleistungen nach der EU-Abschlussprüferverordnung festgelegt, über dessen Ausnutzung der Vorstand den Prüfungsausschuss regelmäßig informiert. Er ließ sich zudem gemäß der Taxonomie-Verordnung für 2021 Bericht erstatten, beschäftigte sich mit Risiken in der Lieferkette und diskutierte über Continental in der Wahrnehmung des Kapitalmarkts. In der außerordentlichen Sitzung am 21. November 2021 befasste sich der Prüfungsausschuss mit der Risikovorsorge aufgrund der Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit der Verwendung manipulierter Software in Dieselmotoren sowie mit der Wirksamkeit der Compliance-Funktion. Schließlich war die Risikovorsorge für die vorbezeichneten Ermittlungsverfahren auch Gegenstand der außerordentlichen Sitzung des Prüfungsausschusses am 13. Dezember 2021.

Corporate Governance

In seiner Sitzung am 30. September 2021 hat der Aufsichtsrat eine aktualisierte Erklärung nach § 161 AktG zu den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (Kodex) verabschiedet. In seiner Sitzung am 14. Dezember 2021 verabschiedete der Aufsichtsrat Änderungen der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats und des Prüfungsausschusses, die durch das Finanzmarktintegritätsstärkungsgesetz (FISG) veranlasst sind. Interessenkonflikte von Aufsichtsratsmitgliedern sind im Berichtsjahr nicht aufgetreten. Dem Aufsichtsrat hat nach seiner Einschätzung im Berichtszeitraum, insbesondere auf Anteilseignerseite, auch jederzeit eine angemessene Zahl unabhängiger Mitglieder im Sinne des Kodex angehört. Weitere Informationen dazu und zur Corporate Governance allgemein enthält die Erklärung zur Unternehmensführung (Seite 15 ff.).

Jahres- und Konzernabschluss, zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung 2021

Den vom Vorstand nach den Vorschriften des HGB aufgestellten Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021 unter Einbeziehung der Buchführung, des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems und des Risikofrüherkennungssystems, den Konzernabschluss 2021 sowie den zusammengefassten Bericht zur Lage der Gesellschaft und des Konzerns hat PwC geprüft. Der Konzernabschluss 2021 der Continental AG wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt. Der Abschlussprüfer erteilte uneingeschränkte Bestätigungsvermerke. Zum Risikofrüherkennungssystem hat der Abschlussprüfer festgestellt, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG erforderlichen Maßnahmen getroffen hat und dass das Risikofrüherkennungssystem der Gesellschaft geeignet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, frühzeitig zu erkennen. Außerdem hat PwC den Bericht des Vorstands über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen nach § 312 AktG (Abhängigkeitsbericht) geprüft. Dazu hat PwC folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk nach § 313 Abs. 3 AktG erteilt:

„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

  • die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,
  • bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind,
  • bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen.“

Der Prüfungsausschuss hat die Jahresabschlussunterlagen einschließlich des Abhängigkeitsberichts und die Prüfungsberichte sowie den Vergütungsbericht am 2. März 2022 mit Vorstand und Abschlussprüfer erörtert. Außerdem hat das Plenum des Aufsichtsrats diese in seiner Bilanzsitzung am 17. März 2022 ausführlich behandelt. Gegenstand der Beratungen war darüber hinaus die zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung für den Continental-Konzern und die Continental AG nach § 289b bzw. § 315b HGB. Die erforderlichen Unterlagen waren rechtzeitig vor diesen Sitzungen an alle Mitglieder des Prüfungsausschusses bzw. des Aufsichtsrats verteilt worden, sodass ausreichend Gelegenheit zu ihrer Prüfung bestand. Bei den Beratungen war der Abschlussprüfer anwesend. Er berichtete über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfungen und stand dem Prüfungsausschuss und dem Aufsichtsrat für ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Auf der Basis seiner eigenen Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses, des zusammengefassten Lageberichts der Continental AG und des Konzerns sowie des Abhängigkeitsberichts einschließlich der Schlusserklärung des Vorstands sowie auf der Basis des Berichts und der Empfehlung des Prüfungsausschusses hat sich der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer angeschlossen. Einwendungen waren nicht zu erheben. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Zur zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung hat PwC einen uneingeschränkten Prüfungsvermerk erteilt. Auf der Grundlage seiner eigenen Prüfung, des Berichts des Prüfungsausschusses über seine vorbereitende Prüfung und seine Empfehlung sowie der Prüfung der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung und des uneingeschränkten Prüfungsvermerks der PwC dazu, stellt der Aufsichtsrat fest, dass die zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung ordnungsgemäß und zweckmäßig ist sowie im Einklang mit den §§ 315b und 315c i. V. m. 289c bis 289e HGB aufgestellt wurde. Den von Vorstand und Aufsichtsrat erstellten Vergütungsbericht hat der Abschlussprüfer geprüft und einen Vermerk erstellt, der dem Vergütungsbericht beigefügt ist.

Der Aufsichtsrat wird der Hauptversammlung am 29. April 2022 gemeinsam mit dem Vorstand vorschlagen, für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende in Höhe von 2,20 € je dividendenberechtigte Stückaktie auszuschütten und den verbleibenden Bilanzgewinn auf neue Rechnung vorzutragen.

Personelle Veränderungen in Aufsichtsrat und Vorstand

Kirsten Vörkel hat ihr Amt als Arbeitnehmervertreterin im Aufsichtsrat mit Wirkung zum Ablauf des 15. September 2021 niedergelegt. Auf Antrag des Vorstands hat das Amtsgericht Hannover Carmen Löffler mit Wirkung zum 16. September 2021 zum Mitglied des Aufsichtsrats bestellt. Ebenfalls auf Antrag des Vorstands hat das Amtsgericht Hannover Stefan Buchner mit Wirkung zum 1. Januar 2022 zum Mitglied des Aufsichtsrats bestellt, nachdem Prof. KR Ing. Siegfried Wolf sein Aufsichtsratsamt zum 31. Dezember 2021 niedergelegt hatte. Der Aufsichtsrat dankt Kirsten Vörkel und Prof. Wolf für ihre langjährige Tätigkeit im Aufsichtsrat und die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Weitere Angaben zu den Mitgliedern des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse, die im Berichtsjahr amtiert haben, finden Sie auf den Seiten 19 f. und 217 f.

Hans-Jürgen Duensing hat sein Amt als Vorstand der Continental AG zum Ablauf des 31. Mai 2021 niedergelegt. Mit Wirkung zum 1. Juni 2021 bestellte der Aufsichtsrat in seiner Sitzung vom 16. März 2021 Philip Nelles zum Nachfolger im Vorstandsamt für das Geschäftsfeld ContiTech. Der Aufsichtsrat dankt Hans-Jürgen Duensing für seine langjährigen und wertvollen Beiträge zur Steigerung der Wertschaffung von Continental und die erfolgreiche Führung und Weiterentwicklung des Geschäftsfelds ContiTech.

Andreas Wolf, bis zu seinem Ausscheiden zuständiges Vorstandsmitglied für das Geschäftsfeld Powertrain, ist im Zuge der Abspaltung der Vitesco Technologies Group AG am 15. September 2021 aus dem Vorstand ausgeschieden. Der Aufsichtsrat dankt Andreas Wolf für seine Vorstandstätigkeit und die erfolgreiche strategische Neuausrichtung von Vitesco Technologies.

Helmut Matschi, als Vorstandsmitglied zuständig für das bisherige Geschäftsfeld Vehicle Networking and Information und Frank Jourdan, als Vorstandsmitglied zuständig für das bisherige Geschäftsfeld Autonomous Mobility and Safety haben jeweils ihr Amt im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat zum 31. Dezember 2021 niedergelegt. Der Aufsichtsrat dankt Helmut Matschi und Frank Jourdan für ihre langjährige, erfolgreiche Arbeit. Beide haben wesentliche Beiträge geleistet, Continental zu einem der erfolgreichsten Automobilzulieferer zu entwickeln. Gleichzeitig haben sie ihre Geschäftsfelder auf die technologische Transformation vorbereitet.

Wolfgang Schäfer, zuständig für Group Financing and Controlling, Group Information Technology, Group Compliance, Law and Intellectual Property, hat sein Vorstandsamt im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat am 17. November 2021 mit sofortiger Wirkung niedergelegt.

Der Aufsichtsrat hat am 14. Dezember 2021 Katja Dürrfeld für zunächst drei Jahre zum Mitglied des Vorstands, zuständig für Group Finance and Controlling sowie Group Information Technology bestellt. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Arbeitnehmervertretungen für ihren großen Einsatz im vergangenen Jahr.

Hannover, 17. März 2022

Mit freundlichen Grüßen

 Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle
Vorsitzender

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle
Vorsitzender