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Geschäftsbericht 2021

Aus Wandel wird Fortschritt.

Geschäftsbericht 2021

Entwicklung der Rohstoffmärkte

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Kohlenstoffstahl und Edelstahl sind Vormaterialien vieler von Continental verbauter mechanischer Komponenten wie z. B. Druckgussteile. Stahldraht wird insbesondere in der Reifenproduktion als Stahlcord, aber auch z. B. in Förderbändern oder Zahnriemen zur Erhöhung der Zugfestigkeit eingesetzt. Aluminium wird v. a. für Druckguss-, Stanz- und Biegeteile verwendet, während Kupfer vor allem in Elektromotoren, mechatronischen Bauteilen sowie Leiterplatten zum Einsatz kommt. Die Preise für Kohlenstoffstahl stiegen 2021 im Jahresdurchschnitt auf Eurobasis um über 50 %, teilweise auch um mehr als das Doppelte, wie z. B. für Warmbreitband. Die Preise für Aluminium und Kupfer, die bereits im Vorjahr angezogen waren, erhöhten sich im Berichtsjahr weiter. Der Preis für Aluminium stieg 2021 im Jahresdurchschnitt auf US-Dollar-Basis um rund 44 %, während der Preis von Kupfer im Jahresdurchschnitt auf US-Dollar-Basis rund 50 % zulegte.

Stahl, Kupfer und Aluminium

Stahl, Kupfer und Aluminium
indexiert auf den 1. Januar 2019
Quellen:
Kohlenstoffstahl: Warmbreitband Nordeuropa ab Werk, von Kallanish Commodities (€/metrische Tonne, mt).
Kupfer und Aluminium: rollierende Dreimonatskontrakte der London Metal Exchange (US-Dollar/mt).

Edelmetalle wie Silber und Gold werden sowohl von Continental als auch von unseren Zulieferern für die Beschichtung von Bauteilen verwendet. Der Preis für Silber erhöhte sich 2021 im Jahresdurchschnitt auf US-Dollar-Basis um 22 % im Vergleich zum Vorjahr. Nach dem Anstieg im Vorjahr blieb dagegen der Preis für Gold mit einer Erhöhung um 2 % relativ stabil.

Die wieder anziehende Reifennachfrage bewirkte im Berichtsjahr steigende Preise für Naturkautschuke. Der Preis für Naturkautschuk TSR 20 stieg beispielsweise im Jahresdurchschnitt auf US-Dollar-Basis um 27 % im Vergleich zum Vorjahreswert.

Rohöl ist der wichtigste Ausgangsgrundstoff für Synthesekautschukvormaterialien wie Butadien und Styrol, aber auch für Ruß und diverse andere Chemikalien sowie Kunststoffe. Der Preis von Rohöl setzte 2021 seinen steigenden Trend aus dem zweiten Halbjahr des Vorjahres fort. Infolge zunehmender Nachfrage und nur schrittweise steigender Fördermengen erhöhte sich der Preis für die Rohölsorte Brent auf US-Dollar-Basis im Jahresdurchschnitt um 66 % gegenüber dem Vorjahreswert.

Die Verteuerung von Rohöl und eine steigende Nachfrage führten 2021 bei verschiedenen Vormaterialien für Synthesekautschuke zu kräftigen Preissteigerungen, wie z. B. bei Butadien (46 %) und Styrol (58 %), jeweils im Jahresdurchschnitt auf US-Dollar-Basis.

Diverse Kunststoffgranulate, sogenannte Resins, erhöhten sich 2021 infolge des Rohöl-Preisanstiegs ebenfalls spürbar. Resins werden als technische Thermoplaste von Continental und unseren Zulieferern vor allem für die Herstellung von Gehäuseteilen im Unternehmensbereich Automotive Technologies sowie diversen anderen Kunststoffteilen im Geschäftsfeld ContiTech benötigt. Im Durchschnitt stiegen 2021 die Preise für Resins auf US-Dollar-Basis um rund 50 %.

TSR 20, Rohöl und Butadien

TSR 20, Rohöl und Butadien
indexiert auf den 1. Januar 2019
Quellen:
TSR 20: rollierende Einmonatskontrakte der Börse Singapur (US-Dollar-Cent/kg).
Rohöl: European-Brent-Spotpreis von Bloomberg (US-Dollar/Barrel).
Butadien: Südkorea-Spotpreis (FOB) von PolymerUpdate.com (US-Dollar/mt).

Continental verwendet Natur- und Synthesekautschuke in großer Menge für die Herstellung von Reifen und technischen Gummiprodukten. Außerdem werden in größerem Umfang Ruß als Füllstoff sowie Stahlcord und Nyloncord als Festigkeitsträger eingesetzt. Aufgrund der hohen Volumina und des direkten Bezugs der Rohstoffe hat deren Preisentwicklung einen erheblichen Einfluss auf die Ergebnisentwicklung des Unternehmensbereichs Rubber Technologies, insbesondere des Geschäftsfelds Tires.

Alles in allem führten die aufgezeigten Preisentwicklungen der Rohstoffe trotz eines leicht stärkeren Euros zu erheblichen Kostenbelastungen im Jahr 2021 in allen Unternehmensbereichen, insbesondere bei Rubber Technologies.

Da zwischen dem Einkauf der Rohstoffe, ihrer Lieferung und ihrem Einsatz in der Herstellung je nach Produkt und Vertragsgestaltung meist mehrere Monate liegen, werden die Steigerungen der Spotpreise im zweiten Halbjahr 2021 voraussichtlich auch zu steigenden Kosten für Rohstoffe im Geschäftsjahr 2022 führen.