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Geschäftsbericht 2021

Aus Wandel wird Fortschritt.

Geschäftsbericht 2021

Ausblick des Continental-Konzerns

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Prognoseverfahren

Continental prognostiziert jährlich die Werte für die wichtigsten Steuerungsgrößen des Konzerns für das neue Geschäftsjahr. Dazu zählen der Umsatz und die bereinigte EBIT-Marge für den Konzern sowie für die Unternehmensbereiche Automotive Technologies, Rubber Technologies und Contract Manufacturing bzw. seit 2022 für die Unternehmensbereiche Automotive, Tires, ContiTech und Contract Manufacturing.

Zusätzlich informieren wir über die Einschätzung zu wichtigen Einflussgrößen auf das Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern (EBIT). Hierzu gehören die erwartete Be- oder Entlastung aus dem geschätzten Verlauf der Rohstoffpreisentwicklung und anderen Kostenfaktoren für das laufende Jahr sowie die erwartete Entwicklung von Sondereffekten und die Höhe der Abschreibungen aus Kaufpreisallokationen. Damit ermöglichen wir die Überleitung auf das zu erwartende EBIT des Konzerns.

Darüber hinaus geben wir eine Einschätzung zur Entwicklung der Zinserträge und Zinsaufwendungen sowie der Steuerquote für den Konzern. Dies erlaubt die Überleitung auf das zu erwartende Konzernergebnis. Außerdem veröffentlichen wir eine Prognose zu den für das laufende Jahr geplanten Sachinvestitionen sowie zum Free Cashflow vor Akquisitionen, Desinvestitionen und ggf. vor besonderen Effekten, wie z. B. Spin-off-Effekte von Vitesco Technologies im Jahr 2021. Basis unserer Prognose bildet unsere Einschätzung zur Entwicklung der wichtigsten Produktions- und Absatzmärkte im neuen Geschäftsjahr.

Unsere Prognose geben wir im Rahmen der Jahrespressekonferenz und der Veröffentlichung unseres Geschäftsberichts bekannt. Im Verlauf des Geschäftsjahres wird sie kontinuierlich überprüft. Mögliche Änderungen der Prognose werden spätestens in der Berichterstattung zum jeweiligen Quartal beschrieben.

Prognosevergleich für das vergangene Geschäftsjahr

Unsere Prognose für das Geschäftsjahr 2021, die wir im März 2021 veröffentlicht hatten, basierte – nach dem durch die COVID-19-Pandemie bedingten Rückgang im Vorjahr – auf der Erwartung einer spürbaren Erholung der Produktion von Pkw und Nutzfahrzeugen, sowohl in unseren Kernmärkten als auch global. Dies galt in geringerem Maße ebenfalls für die Ersatzreifenmärkte sowie das Industrie geschäft. Wie im Prognosebericht des Geschäftsberichts 2020 dargelegt, erwarteten wir insbesondere für die globale Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen 2021 einen Anstieg um rund 9 % bis 12 % gegenüber 2020.

Unser Ausblick berücksichtigte die aus damaliger Sicht zu erwartenden Auswirkungen der anhaltenden COVID-19-Pandemie auf das Produktionsvolumen im Jahr 2021. Die Knappheit von Halbleitern, aufgrund ausgelasteter Kapazitäten unserer Zulieferer, begrenzte dabei insbesondere das Wachstum im ersten Quartal 2021. Zugleich waren erhöhte Kosten in den Lieferketten absehbar. Für die zweite Jahreshälfte rechneten wir mit einer Normalisierung der Liefersituation. Des Weiteren war die für den Verlauf des zweiten Halbjahres 2021 geplante Abspaltung von Vitesco Technologies mit anschließender Börsennotierung in den Angaben nicht berücksichtigt.

Auf Basis aller genannten Annahmen und auf Basis der Wechselkurse zu Beginn des Geschäftsjahres erwarteten wir die folgenden Finanzkennzahlen für das Geschäftsjahr 2021:

  • Für unsere damaligen Automotive-Geschäftsfelder – Autonomous Mobility and Safety, Vehicle Networking and Information sowie Powertrain – rechneten wir mit einem Umsatz von rund 24,0 Mrd € bis 25,0 Mrd €. Die bereinigte EBIT-Marge erwarteten wir in einer Bandbreite von rund 1 % bis 2 %. Hierin waren erhöhte Kosten in den Lieferketten sowie zusätzliche Ausgaben für Forschung und Entwicklung im Geschäftsfeld Autonomous Mobility and Safety enthalten.
  • Für unsere Rubber-Geschäftsfelder – Tires und ContiTech – rechneten wir mit einem Umsatz von rund 16,5 Mrd € bis 17,5 Mrd € und mit einer bereinigten EBIT-Marge von rund 11,5 % bis 12,5 %. Die zu erwartende Belastung aus höheren Rohmaterialkosten war hierin enthalten.
  • Für den Continental-Konzern erwarteten wir insgesamt einen Umsatz in einer Bandbreite von rund 40,5 Mrd € bis 42,5 Mrd € und eine bereinigte EBIT-Marge von rund 5 % bis 6 %. Für 2021 rechneten wir, unter Berücksichtigung von Aufwendungen u. a. für das Strukturprogramm „Transformation 2019–2029“, mit negativen Sondereffekten in Höhe von rund 600 Mio €. Die Abschreibungen aus Kaufpreisallokationen sollten wie im Vorjahr wieder bei knapp 200 Mio € liegen und hauptsächlich die Geschäftsfelder ContiTech und Vehicle Networking and Information betreffen. Das negative Finanzergebnis vor Effekten aus Währungsumrechnung sowie vor Effekten aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von derivativen Finanzinstrumenten und sonstigen Bewertungseffekten erwarteten wir für 2021 bei rund 220 Mio €. Die Steuerquote sollte im Jahr 2021 bei rund 27 % liegen. Die Investitionen vor Finanzinvestitionen sollten im Geschäftsjahr 2021 bei rund 7 % vom Umsatz liegen. Schließlich planten wir im Jahr 2021 einen Free Cashflow vor Akquisitionen und vor Effekten aus der rechtlichen Verselbstständigung des Geschäftsfelds Powertrain von rund 0,9 Mrd € bis 1,3 Mrd € zu erreichen.

In der Quartalsmitteilung zum ersten Quartal 2021 passten wir den Ausblick für 2021 im Wesentlichen aufgrund der erwarteten Abspaltung von Vitesco Technologies an:

  • Für die fortgeführten Aktivitäten des Konzerns erwarteten wir nun für das Jahr 2021 einen Umsatz von 32,5 Mrd € bis 34,5 Mrd € und eine bereinigte EBIT-Marge von 6 % bis 7 %. Nach wie vor rechneten wir für die fortgeführten Aktivitäten mit negativen Sondereffekten in Höhe von rund 300 Mio €, u. a. für das Strukturprogramm „Transformation 2019–2029“. Unter Berücksichtigung der damals erwarteten Spin-off-Effekte von Vitesco Technologies rechneten wir mit einem Free Cashflow der fortgeführten Aktivitäten vor Akquisitionen, Desinvestitionen und Carveout-Effekten von rund 1,1 Mrd € bis 1,5 Mrd €. Die Erhöhung resultierte insbesondere aus der zeitlichen Verschiebung von zahlungswirksamen Inanspruchnahmen von Restrukturierungsrückstellungen. Für das Geschäftsjahr 2021 erwarteten wir unverändert eine Investitionsquote vor Finanzinvestitionen von rund 7 % vom Umsatz für die fortgeführten Aktivitäten.
  • Für die fortgeführten Aktivitäten von Automotive Technologies rechneten wir mit einem Umsatz zwischen rund 16 Mrd € und 17 Mrd € für 2021. Die bereinigte EBIT-Marge wurde in einer Bandbreite von rund 1 % bis 2 % erwartet. Hierin waren unverändert erhöhte Kosten in den Lieferketten sowie die am 9. März 2021 angekündigten, zusätzlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung im Geschäftsfeld Autonomous Mobility and Safety enthalten.
  • Für den Unternehmensbereich Rubber Technologies rechneten wir für das Gesamtjahr unverändert mit einem Umsatz von rund 16,5 Mrd € bis 17,5 Mrd € und mit einer bereinigten EBIT-Marge von rund 11,5 % bis 12,5 %. Hierin war die zu erwartende Belastung aus höheren Rohmaterialkosten enthalten.

Im Halbjahresfinanzbericht aktualisierten wir unsere Marktprognosen. Dabei senkten wir unsere Erwartungen insbesondere für die globale Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen 2021 auf nun rund 8 % bis 10 % gegenüber 2020.

  • Auf Basis der neuen Annahmen und aktueller Wechselkurse erwarteten wir für die fortgeführten Aktivitäten im Geschäftsjahr 2021 einen Konzernumsatz von rund 33,5 Mrd € bis 34,5 Mrd €, eine bereinigte EBIT-Marge von rund 6,5 % bis 7,0 % und negative Sondereffekte in Höhe von weiterhin rund 300 Mio €, u. a. für das Strukturprogramm „Transformation 2019–2029“.
  • Für Automotive Technologies rechneten wir mit einem Umsatz von rund 16,0 Mrd € bis 16,5 Mrd € und mit einer bereinigten EBIT-Marge von rund 0,5 % bis 1,0 %.
  • Für Rubber Technologies erhöhten wir unsere Umsatzerwartung auf 17,2 Mrd € bis 17,8 Mrd € und die Erwartung für die bereinigte EBIT-Marge auf rund 12,5 % bis 13,0 %.
  • Für den mit der Abspaltung von Vitesco Technologies entstehenden neuen Unternehmensbereich Contract Manufacturing prognostizierten wir einen Umsatz von rund 250 Mio € und eine bereinigte EBIT-Marge von rund 2 % bis 3 % ab dem Zeitpunkt der Abspaltung.
  • Ferner aktualisierten wir unsere Erwartung für die Abschreibungen aus Kaufpreisallokationen auf nun unter 200 Mio €.
  • Die Schätzung des negativen Finanzergebnisses vor Effekten aus Währungsumrechnung sowie vor Effekten aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von derivativen Finanzinstrumenten und sonstigen Bewertungseffekten verringerten wir auf rund 180 Mio €.
  • Die Investitionsquote vor Finanzinvestitionen prognostizierten wir unverändert bei rund 7 % vom Umsatz.
  • Für den Free Cashflow rechneten wir unter Berücksichtigung der damals erwarteten Spin-off-Effekte von Vitesco Technologies vor Akquisitionen, Desinvestitionen und Carve-out-Effekten mit einem Wert von rund 1,1 Mrd € bis 1,5 Mrd €.

Am 22. Oktober 2021 passten wir den Ausblick für das Geschäftsjahr 2021 aus mehreren Gründen an. Vor dem Hintergrund der andauernden Engpässe bei Halbleiterkomponenten, den Unsicherheiten in der Lieferkette und bei der Kundennachfrage senkten wir unsere Erwartung für die globale Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen im Jahr 2021 auf eine Spanne zwischen -1 % und +1 % gegenüber dem Vorjahr. Zudem verstärkten sich die negativen Auswirkungen der Kostensteigerungen für wichtige Zulieferungen, einschließlich Elektronik und elektromechanischer Komponenten für Automotive Technologies und Rohmaterialien für Rubber Technologies sowie Energie und Logistik, erheblich.

Vergleich wesentlicher Prognosebestandteile für das Geschäftsjahr 2021

Prognosevergleich für das Geschäftsjahr 2020

Alle Angaben berücksichtigen die im Prognosevergleich jeweils genannten Annahmen und Definitionen.

1 Fortgeführte und nicht fortgeführte Aktivitäten.

2 Nur fortgeführte Aktivitäten.

3 Der negative Effekt der Wechselkurse auf den Umsatz belief sich für den Konzern im Jahr 2021 auf 247 Mio €. Rund ein Drittel davon entfiel auf Automotive Technologies und etwa zwei Drittel auf Rubber Technologies.

  • Aufgrund dessen und unter der Annahme stabiler Wechselkurse im vierten Quartal 2021 erwarteten wir nunmehr für das Geschäftsjahr 2021 einen Konzernumsatz von ca. 32,5 Mrd € bis 33,5 Mrd € und eine bereinigte EBIT-Marge von 5,2 % bis 5,6 %.
  • Für Automotive Technologies senkten wir die Umsatzerwartung auf rund 14,5 Mrd € bis 15,0 Mrd € und die prognostizierte bereinigte EBIT-Marge auf rund -2 % bis -2,5 %.
  • Ferner aktualisierten wir unsere Prognose für den Umsatz des Unternehmensbereichs Rubber Technologies auf rund 17,2 Mrd € bis 17,5 Mrd € und für die bereinigte EBIT-Marge auf rund 12,3 % bis 12,7 %.
  • Für den Unternehmensbereich Contract Manufacturing prognostizierten wir für das Gesamtjahr 2021 einen Umsatz von rund 800 bis 900 Mio € und eine bereinigte EBIT-Marge von rund 9 %.
  • Unsere Erwartung der Investitionen vor Finanzinvestitionen verringerten wir zugleich auf rund 6 % vom Umsatz.
  • Die Bandbreite unserer Prognose für den Free Cashflow vor Akquisitionen, Desinvestitionen und Carve-out-Effekten für die fortgeführten und nicht fortgeführten Aktivitäten schätzten wir auf rund 800 Mio € bis 1,2 Mrd €.

In der Quartalsmitteilung zum dritten Quartal 2021 bestätigten wir den Ausblick vom 22. Oktober 2021 und senkten die Schätzung für die Steuerquote auf 23,0 %.

Die sich im Jahresverlauf verschärfenden Lieferengpässe von Halbleitern sowie die steigenden Kosten für die Beschaffung von Materialien, Energie und Logistik erforderten wiederholt eine Anpassung unserer Prognose für das Geschäftsjahr 2021, insbesondere für den Unternehmensbereich Automotive Technologies.

Mit der operativen Geschäftsentwicklung des vierten Quartals, die über unseren Erwartungen zu Beginn des Quartals lag, erreichten bzw. übertrafen die Unternehmensbereiche schließlich die angepassten Ziele aus dem Oktober 2021:

  • Automotive Technologies erzielte 2021 einen Umsatz von 15,4 Mrd € und eine bereinigte EBIT-Marge von -1,3 %.
  • Rubber Technologies erwirtschaftete im Berichtsjahr einen Umsatz von 17,6 Mrd € mit einer bereinigten EBIT-Marge von 12,4 %.
  • Contract Manufacturing erreichte 2021 einen Umsatz von 0,9 Mrd € und eine bereinigte EBIT-Marge von 11,7 %.

Der Continental-Konzern erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von 33,8 Mrd €. Damit wurde der obere Wert der Umsatzbandbreite aus Oktober 2021 um 0,3 Mrd € übertroffen. Die bereinigte EBIT-Marge lag mit 5,6 % am oberen Ende der im Oktober 2021 geschätzten Bandbreite.

Auch die anderen Bestandteile unserer Oktober-Prognose für den Konzern wurden im Gesamtjahr 2021 erreicht oder fielen besser aus als erwartet:

  • Aus Sondereffekten ergab sich im Jahr 2021 für den Konzern eine Entlastung in Höhe von 122,6 Mio €.
  • Die Abschreibungen aus Kaufpreisallokationen lagen 2021 mit 159,0 Mio € unterhalb der Erwartungen.
  • Das negative Finanzergebnis vor Effekten aus Währungsumrechnung sowie vor Effekten aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von derivativen Finanzinstrumenten und sonstigen Bewertungseffekten belief sich im Berichtsjahr auf 77,7 Mio € und lag damit unter unserer im Halbjahresfinanzbericht 2021 genannten Schätzung von rund 180 Mio €.
  • Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag ergaben für das Geschäftsjahr 2021 einen Steueraufwand von 359,5 Mio €. Die Steuerquote bewegte sich mit 21,0 % unter unserer in der Quartalsmitteilung zum dritten Quartal 2021 genannten Erwartung von 23,0 %.
  • Die Investitionsquote vor Finanzinvestitionen entsprach mit 5,8 % unserer Berechnung vom Oktober 2021 von rund 6 %.
  • Der Free Cashflow vor Akquisitionen, Desinvestitionen und Carveout-Effekten für die fortgeführten und nicht fortgeführten Aktivitäten lag 2021 mit 1,2 Mrd € am oberen Ende der im Oktober 2021 prognostizierten Bandbreite von rund 800 Mio € bis 1,2 Mrd €.

Auftragslage

Die Auftragslage in unserem Unternehmensbereich Automotive ist weiterhin durch eine hohe Unsicherheit aufgrund der weltweit anhaltenden COVID-19-Pandemie und der Lieferengpässe von Halbleitern belastet. Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 2021 Aufträge in Höhe von rund 19 Mrd € akquiriert. Diese Summe umfasst die erwarteten Umsätze über die Gesamtdauer der Belieferung, die sogenannten Lifetime Sales. Diese basieren im Wesentlichen auf Annahmen zu den Produktionsvolumina der jeweiligen Fahrzeug- oder Motorenplattformen, den erwarteten und vereinbarten Kostenanpassungen und der Preisentwicklung wichtiger Rohmaterialien.

Aufgrund des hohen Anteils des Ersatzreifengeschäfts am Umsatz des Unternehmensbereichs Tires ist eine Ermittlung eines aussagekräftigen Auftragsbestands nicht möglich.

Ähnliches trifft auf den Unternehmensbereich ContiTech zu. Dessen sechs Geschäftsfelder sind in unterschiedlichen Märkten und Industriezweigen tätig, die wiederum eigenen Einflussfaktoren unterliegen. Eine Konsolidierung der Auftragsbestände der verschiedenen Geschäftsfelder des Unternehmensbereichs ContiTech hätte daher nur begrenzte Aussagekraft.

Ausblick auf das Geschäftsjahr 2022

Wie im Prognosebericht auf Seite 96 dargelegt, erwarten wir für 2022 eine spürbare Erholung der weltweiten Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen, insbesondere in unseren Kernmärkten Europa und Nordamerika. Diese Einschätzung beinhaltet noch keine Effekte aus möglichen Auswirkungen der aktuellen geopolitischen Krise.

Diese Einschätzung berücksichtigt die aktuell zu erwartenden Auswirkungen der anhaltenden Lieferengpässe insbesondere von Halbleitern auf das Produktionsvolumen im Jahr 2022. Deren Knappheit aufgrund ausgelasteter Kapazitäten unserer Zulieferer begrenzt dabei insbesondere das Wachstum im ersten Halbjahr 2022. Für die zweite Jahreshälfte rechnen wir mit einer leichten Verbesserung der Liefersituation.

Wesentlich höhere Kosten für Beschaffung von Material, Energie und Logistik sowie der Anstieg der Löhne und Gehälter werden im Geschäftsjahr 2022 unsere Ertragslage voraussichtlich stark belasten.

Auf Basis der genannten Annahmen und auf Basis der Wechselkurse zu Beginn des Geschäftsjahres gehen wir von folgenden Werten der Finanzkennzahlen für das Geschäftsjahr 2022 aus:

  • Für unseren Unternehmensbereich Automotive rechnen wir mit einem Umsatz von rund 18 Mrd € bis 19 Mrd €. Die bereinigte EBIT-Marge erwarten wir in einer Bandbreite von rund 0 % bis 1,5 %. Hierin sind erhöhte Beschaffungs- und Logistikkosten von rund 1 Mrd € sowie zusätzliche Ausgaben für Forschung und Entwicklung im Geschäftsfeld Autonomous Mobility enthalten.
  • Für unseren Unternehmensbereich Tires erwarten wir einen Umsatz von rund 13,3 Mrd € bis 13,8 Mrd € und eine bereinigte EBIT-Marge von rund 13,5 % bis 14,5 %. Die zu erwartenden Belastungen aus höheren Beschaffungs- und Logistikkosten von rund 1 Mrd € sind hierin enthalten.
  • Für unseren Unternehmensbereich ContiTech rechnen wir mit einem Umsatz von rund 6,0 Mrd € bis 6,3 Mrd € und einer bereinigten EBIT-Marge von rund 7,0 % bis 8,0 %. Die zu erwartenden Belastungen aus höheren Beschaffungs- und Logistikkosten von rund 300 Mio € sind hierin enthalten.
  • Für den Unternehmensbereich Contract Manufacturing gehen wir von einem Umsatz von rund 600 Mio € bis 700 Mio € und einer bereinigten EBIT-Marge von rund 0 % bis 1,0 % aus.
  • Für den Continental-Konzern erwarten wir für 2022 insgesamt einen Umsatz in einer Bandbreite von rund 38 Mrd € bis 40 Mrd € und eine bereinigte EBIT-Marge von rund 5,5 % bis 6,5 %.
  • Die Abschreibungen aus Kaufpreisallokationen werden wie im Vorjahr voraussichtlich wieder bei rund 150 Mio € liegen und hauptsächlich die Unternehmensbereiche Automotive und ContiTech betreffen.
  • Außerdem rechnen wir mit negativen Sondereffekten in Höhe von rund 150 Mio €.
  • Das negative Finanzergebnis vor Effekten aus Währungsumrechnung sowie vor Effekten aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von derivativen Finanzinstrumenten und sonstigen Bewertungseffekten erwarten wir für 2022 bei unter 200 Mio €. Die Steuerquote sollte bei rund 27 % liegen.
  • Die Investitionen vor Finanzinvestitionen sollten im Geschäftsjahr 2022 bei unter 7 % vom Umsatz liegen. Wir planen, im Jahr 2022 einen bereinigten Free Cashflow (vor Akquisitionen und Desinvestitionen) von rund 0,7 Mrd € bis 1,2 Mrd € zu erreichen.

Der Vorstand der Continental AG hat den ursprünglich am 22. Februar 2022 aufgestellten Lagebericht am 7. März 2022 hinsichtlich des Ausblicks für das Geschäftsjahr 2022, aufgrund der aktuellen Entwicklungen, insbesondere aufgrund des Kriegs in der Ukraine, wie folgt ergänzt: Sollte die geopolitische Lage, insbesondere in Osteuropa, weiterhin angespannt bleiben oder sich gar weiter verschlechtern, kann dies nachhaltige Störungen in Produktion, Lieferketten und Nachfrage verursachen. Je nach Ausmaß könnten sowohl Umsatz als auch Ergebnis aller Unternehmensbereiche und damit des Konzerns insgesamt niedriger ausfallen als im Vorjahr.