Die Weltwirtschaft geht schwächer als zuletzt vom Internationalen Währungsfonds (IWF) erwartet in das Jahr 2022. Mit der Verbreitung der neuen Omikron-COVID-19-Variante haben viele Länder wieder Mobilitätseinschränkungen eingeführt. Steigende Energiepreise und Lieferengpässe haben zudem zu einer höheren und breiter angelegten Inflation als erwartet geführt, insbesondere in den USA und vielen Schwellen- und Entwicklungsländern. Der IWF reduzierte in seinem World Economic Outlook Update (WEO Update) von Januar 2022 seine Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft gegenüber seiner Erwartung von Oktober 2021 um einen halben Prozentpunkt auf
In Europa dürften 2022 gemäß IWF die Pandemie-bedingten Mobilitätseinschränkungen und die bestehenden Lieferengpässe das Wachstum der Wirtschaft bremsen. Für den Euroraum schätzt der IWF den Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Jahr 2022 auf
Für die USA prognostiziert der IWF für 2022 eine Verlangsamung des BIP-Wachstums auf
Die japanische Wirtschaft dürfte 2022 aus Sicht des IWF von einer Verbesserung der Auslandsnachfrage und den anhaltenden fiskalpolitischen Maßnahmen der japanischen Regierung profitieren. Für 2022 erwartet er für Japan ein BIP-Wachstum von
Eine hohe BIP-Wachstumsrate prognostiziert der IWF für das Jahr 2022 weiterhin für Indien mit
Die Prognose des IWF steht unter dem Vorbehalt, dass negative gesundheitliche Folgen für die Bevölkerung durch die COVID-19-Pandemie in den meisten Ländern bis Ende 2022 auf ein niedriges Niveau zurückgehen, sofern sich die Impfraten weltweit weiter verbessern und die Pandemie beherrschbar wird. Ferner erwartet der IWF, dass infolge von Störungen in den Lieferketten und der gestiegenen Energiepreise die erhöhte Inflation länger als bislang erwartet anhält. Sie sollte jedoch allmählich zurückgehen, wenn sich Angebot und Nachfrage im Verlauf des Jahres 2022 wieder ausgleichen.
Zudem weist der IWF auf zahlreiche Risiken hin. So könnte das Auftreten neuer COVID-19-Varianten die Pandemie verlängern und zu erneuten wirtschaftlichen Beeinträchtigungen führen. Wenn die führenden Industriestaaten die Leitzinsen zur Bekämpfung der Inflation anheben, könnten Risiken für die Finanzstabilität und die Kapitalströme, die Währungen und die Haushaltspositionen der Schwellen- und Entwicklungsländer entstehen, insbesondere angesichts der in den letzten zwei Jahren erheblich gestiegenen Verschuldung.