icon-s-facebook icon-s-xing icon-s-twitter icon-s-youtube icon-s-rss icon-s-linkedin icon-s-instagram icon-s-glassdoor icon-s-kununu icon-i-home
Continental Logo

Geschäftsbericht 2020

150 Jahre Continental

Geschäftsbericht 2020

Bericht des Aufsichtsrats

1 2 3 4 5

Liebe Aktionärinnen und Aktionäre,

der Aufsichtsrat hat die Aufgaben, die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegen, im Geschäftsjahr 2020 umfassend wahrgenommen. Wir haben den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens eng begleitet, sorgfältig überwacht und ihm beratend zur Seite gestanden. Von der Recht-, Ordnungs- und Zweckmäßigkeit der Geschäftsführung haben wir uns überzeugt. In alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen waren wir rechtzeitig und unmittelbar eingebunden.

Der Vorstand hat den Aufsichtsrat in seinen Sitzungen sowie in schriftlicher Form regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle für das Unternehmen relevanten Angelegenheiten informiert. Dazu gehören maßgeblich die geschäftliche Entwicklung, die Planung, die Unternehmensstrategie, wichtige Geschäftsvorfälle der Gesellschaft und des Konzerns und die damit verbundenen Chancen und Risiken sowie Compliance-Themen. Die Mitglieder des Aufsichtsrats standen dem Vorstand auch außerhalb der Sitzungen beratend zur Verfügung. Als Aufsichtsratsvorsitzender hatte ich regelmäßigen Kontakt mit dem Vorstand, insbesondere mit dem Vorstandsvorsitzenden, und habe mich mit ihnen über aktuelle Fragen und Entwicklungen des Unternehmens ausgetauscht. Gemäß einer Anregung des Deutschen Corporate Governance Kodex habe ich auch 2020 mit Investoren Gespräche über aufsichtsratsspezifische Themen geführt.

Sitzungen des Aufsichtsrats und der Ausschüsse
Die COVID-19-Pandemie hat sich auch auf die Arbeit des Aufsichtsrats in vielfältiger Weise ausgewirkt. Aufgrund der Kontakt- und Reisebeschränkungen konnten der Aufsichtsrat und seine Ausschüsse nur Anfang des Jahres und im September 2020 zu Präsenzsitzungen zusammenkommen. Die meisten Sitzungen fanden in virtueller Form statt. Das heißt, die Teilnehmer waren über eine sichere Online-Kommunikationsplattform verbunden, konnten die Präsentationen bildlich verfolgen und sich jederzeit mit Wortbeiträgen an den Beratungen beteiligen. Insgesamt kam der Aufsichtsrat 2020 zu vier ordentlichen und fünf außerordentlichen Sitzungen zusammen, zudem zur Strategiesitzung und zu einer Informationsveranstaltung. Einen Beschluss fasste der Aufsichtsrat im schriftlichen Verfahren. In seinen Sitzungen beriet der Aufsichtsrat regelmäßig zeitweise ohne den Vorstand. Der Präsidialausschuss hat im Berichtsjahr acht Sitzungen abgehalten. Der Prüfungsausschuss tagte 2020 viermal. Der Nominierungsausschuss hat eine schriftliche Abstimmung durchgeführt. Der Vermittlungsausschuss nach § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz musste 2020 nicht tätig werden. Neu eingerichtet wurde 2020 ein Ausschuss für Geschäfte mit nahestehenden Personen, der ebenfalls nicht zusammenkommen musste. Weitere Ausschüsse bestehen nicht. Alle Ausschüsse berichten regelmäßig an das Plenum. Die Erklärung zur Unternehmensführung (Seite 16 ff.) beschreibt ihre Aufgaben ausführlicher und nennt ihre Mitglieder.

Alle Mitglieder des Aufsichtsrats haben im Geschäftsjahr 2020 jeweils an mehr als der Hälfte der Sitzungen des Plenums und der Ausschüsse, denen sie angehören, teilgenommen. Eine detaillierte Aufstellung der Sitzungsteilnahme jedes Aufsichtsratsmitglieds wird am 23. März 2021 mit der Einladung zur Hauptversammlung im Internet in der Rubrik Investoren veröffentlicht.

Wesentliche Themen in Aufsichtsrat und Präsidialausschuss
In jeder Sitzung des Plenums hat der Vorstand den Aufsichtsrat detailliert über die Umsatz-, Ergebnis- und Beschäftigungsentwicklung des Konzerns und der einzelnen Geschäftsfelder sowie über die Finanzlage des Unternehmens unterrichtet. Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den aufgestellten Plänen und Zielen hat der Vorstand ausführlich erläutert. Die Gründe für die Abweichungen sowie die eingeleiteten Maßnahmen hat er eingehend mit dem Aufsichtsrat diskutiert. Außerdem hat uns der Vorstand regelmäßig über die Situation auf den wesentlichen Rohstoff- und Absatzmärkten des Konzerns sowie über die Entwicklung des Aktienkurses der Continental AG informiert.

Wie schon im zweiten Halbjahr 2019 standen die Sitzungen des Aufsichtsrats darüber hinaus während des gesamten Berichtsjahres im Zeichen der enormen Herausforderungen, denen sich das Unternehmen aufgrund des teilweise disruptiven und sich ständig beschleunigenden Wandels der Automobilindustrie gegenübersieht und die durch die Auswirkungen der weltweiten COVID-19- Pandemie krisenhaft verschärft wurden. Die im Strukturprogramm „Transformation 2019–2029“ zusammengefassten Restrukturierungsvorhaben sowie die weiteren Maßnahmen des Vorstands zur Stärkung der Finanzkraft und Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens waren Gegenstand intensiver und manchmal kontroverser Diskussionen in mehreren Sitzungen über das Jahr, beginnend mit einer außerordentlichen Sitzung am 19. Februar 2020.

In dieser Sitzung am 19. Februar 2020 hat der Aufsichtsrat außerdem nach erneuter ausgiebiger Erörterung das ab 1. Januar 2020 geltende neue Vergütungssystem für die Vorstandsmitglieder beschlossen. Es ist im Vergütungsbericht ausführlich dargestellt. Weiterhin haben wir uns mit den Vorbereitungen der Abspaltung von Vitesco Technologies mit anschließender Börsennotierung (Spin-off) befasst und uns darüber in einer gesonderten Informationsveranstaltung am 3. März 2020 noch einmal detailliert informieren lassen. Diese war auch Thema der Bilanzsitzung am 17. März 2020, in der der Aufsichtsrat ferner die Entscheidung zur Kenntnis genommen hat, die für den 30. April 2020 geplante Hauptversammlung zu verschieben, weil ihre Durchführung aufgrund der COVID-19-bedingten Beschränkungen nicht möglich gewesen wäre. Weitere Schwerpunkte dieser Sitzung waren die Festlegung der individuellen Vergütung der Vorstandsmitglieder sowie der Jahresabschluss der Gesellschaft und der Konzernabschluss 2019, die wir im Beisein des Abschlussprüfers erörtert und gebilligt haben. Daneben haben wir auf die begründete Empfehlung des Prüfungsausschusses die Absicht erklärt, der Hauptversammlung 2021 die Bestellung von PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hannover (PwC), als neuen Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2021 vorzuschlagen. In einer weiteren außerordentlichen Sitzung am 16. April 2020 hat der Vorstand den Aufsichtsrat umfassend über die Situation der Mitarbeiter und des Unternehmens in der Coronakrise und die Maßnahmen zum Schutz vor der Pandemie berichtet. Die Sitzung am 30. April 2020 war u. a. der Vorstellung von Prof. Paul Erkers Studie zur Geschichte von Continental in der NS-Zeit sowie Berichten über den Stand des Strukturprogramms „Transformation 2019–2029“ gewidmet. Der Aufsichtsrat hat ferner die Entscheidung des Vorstands zur Kenntnis genommen, die Abspaltung von Vitesco Technologies aufgrund der COVID-19-Pandemie und der damit verbundenen anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheiten zu verschieben. Außerdem hat der Aufsichtsrat Anpassungen seiner Geschäftsordnung und der des Prüfungsausschusses an das Gesetz zur Umsetzung der 2. EU-Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II) und an die Neufassung des Deutschen Corporate Governance Kodex beschlossen.

Am 3. Juni 2020 fand erneut eine außerordentliche Sitzung des Aufsichtsrats statt. Themen waren insbesondere die Zustimmung zur Durchführung einer virtuellen Hauptversammlung am 14. Juli 2020 und deren Vorbereitung, ein Vergütungsverzicht der Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands und die Bestellung von Andreas Wolf zum Vorstandsmitglied für das Geschäftsfeld Powertrain. Nach der virtuellen Hauptversammlung am 14. Juli 2020 kam der Aufsichtsrat abermals zusammen, um die Geschäftsentwicklung zu erörtern, und stimmte Restrukturierungsmaßnahmen in Mexiko und Spanien zu. In der ganztägigen Strategiesitzung am 29. September 2020 haben Vorstand und Aufsichtsrat die strategischen Ziele und die strategische Planung des Konzerns und der Geschäftsfelder sowie die Strategie im Personalbereich erneut ausgiebig diskutiert. Themen waren insbesondere die Wachstumsstrategie Rubber, Fahrzeugarchitektur und Konnektivität, „Software and Systems Excellence“ und „Autonomous Mobility and Safety“ sowie als Schwerpunkt die Aktivitäten von co-pace, der Start-up-Organisation von Continental. Die Sitzung am 30. September 2020 haben wir wieder zu einem größeren Teil zu Beratungen ohne den Vorstand genutzt und dabei auch die Nachfolgeplanung für den Vorstand erörtert. Außerdem hat der Aufsichtsrat seine Zustimmung zur Schließung des Reifenwerks in Aachen und des Automotive-Standorts in Karben, zu Restrukturierungsmaßnahmen am Standort Regensburg sowie zur Rückführung des Geschäfts aus dem assoziierten Unternehmen Osram Continental erteilt. Schließlich hat die Leiterin der Compliance-Abteilung ihren jährlichen Bericht an das Plenum über ihre Arbeit und bedeutende Compliance-Vorfälle gegeben. Am 12. November 2020 fand eine weitere außerordentliche Sitzung statt: Wir haben der vorzeitigen Beendigung des Mandats von Dr. Elmar Degenhart zugestimmt, der sein Amt als Vorstandsvorsitzender aus gesundheitlichen Gründen durch Erklärung vom 29. Oktober 2020 zum 30. November 2020 niedergelegt hat, und Nikolai Setzer zu seinem Nachfolger ernannt. Daneben hat der Vorstand uns über die Kapitalmarkttage im Dezember 2020 informiert.

In seiner Sitzung am 15. Dezember 2020 befasste sich der Aufsichtsrat eingehend mit der Jahresplanung 2021 sowie der Langfristplanung und genehmigte die Planung sowie die Investitionspläne für das Geschäftsjahr 2021. Außerdem haben wir die Ziele für die kurz- und langfristige variable Vergütung der Vorstandsmitglieder festgelegt.

Der Präsidialausschuss hat in seinen Sitzungen am 19. Februar, 17. März, 3. Juni, 12. November und 15. Dezember 2020 insbesondere Entscheidungen des Plenums zum Vergütungssystem für die Vorstandsmitglieder, zur Festlegung ihrer individuellen Vergütung, zur Vergütung des Aufsichtsrats und zu anderen Personalangelegenheiten des Vorstands vorbereitend beraten. Daneben hat er in seiner Sitzung am 19. Februar 2020 der Gewährung von Garantien für das Geschäft von Vitesco Technologies mit bestimmten Automobilherstellern zugestimmt, die über die Abspaltung hinaus wirken werden. Damit hat sich der Präsidialausschuss auch noch einmal in einer außerordentlichen Sitzung am 19. Oktober 2020 und in seiner Dezember-Sitzung befasst. In einer Sitzung am 30. April 2020 hat er eine zusätzliche Finanzierung des assoziierten Unternehmens Osram Continental genehmigt und am 30. September 2020 der Begebung von Anleihen im Rahmen des „Debt Issuance Programme“ zugestimmt.

Wesentliche Themen im Prüfungsausschuss
Dem Prüfungsausschuss hat der Vorstand ebenfalls fortlaufend und detailliert über die Umsatz-, Ergebnis- und Beschäftigungsentwicklung des Konzerns und der einzelnen Geschäftsfelder sowie über die Finanzlage des Unternehmens berichtet. Der Vorstand wird vom Leiter Accounting und von der Leiterin bzw. dem Leiter Group Controlling unterstützt, die dem Prüfungsausschuss in seinen Sitzungen so auch unmittelbar Informationen geben können. Darüber hinaus steht der Vorsitzende des Prüfungsausschusses außerhalb der Sitzungen in regelmäßigem Kontakt mit dem Finanzvorstand und dem Abschlussprüfer.

Als Schwerpunkt jeder seiner vierteljährlichen Sitzungen erörtert der Prüfungsausschuss mit dem Vorstand die Rechnungslegung zum Ende des jeweils vorangegangenen Quartals und den Ausblick auf das Gesamtjahr sowie die Quartals- und Halbjahresfinanzberichte vor ihrer Veröffentlichung. In seiner Sitzung am 3. März 2020 hat der Prüfungsausschuss den Jahresabschluss der Gesellschaft und den Konzernabschluss sowie die zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung 2019 mit Vorstand und Abschlussprüfer beraten und dem Plenum des Aufsichtsrats ihre Billigung empfohlen. Den Zwischenabschluss zum 30. Juni 2020 hat die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hannover (KPMG), im Auftrag des Prüfungsausschusses einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Regelmäßige Themen jeder Sitzung sind darüber hinaus die Arbeit der Compliance-Abteilung und der Konzernrevision sowie die Berichterstattung über bedeutende Vorfälle. Dazu gehören insbesondere die im Risiko- und Chancenbericht und im Anhang zum Konzernabschluss näher erläuterten Angelegenheiten. Die Leiterin der Compliance-Abteilung und die Leiterin der Konzernrevision stehen dem Prüfungsausschuss und seinem Vorsitzenden in Abstimmung mit dem Vorstand auch unmittelbar für Auskünfte zur Verfügung. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses gibt die wesentlichen Informationen im Rahmen seiner regelmäßigen Berichterstattung an das Plenum weiter. Der Vorstand berichtet im Prüfungsausschuss zudem über die wesentlichen Risiken, die im Risikomanagementsystem erfasst sind, und die dazu beschlossenen Maßnahmen. Der Prüfungsausschuss hat sich von der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems und des internen Revisionssystems überzeugt.

Neben diesen wiederkehrenden Themen hat sich der Prüfungsausschuss in seiner Sitzung am 3. März 2020 abschließend mit den Ergebnissen des Auswahlprozesses für den 2021 notwendigen Wechsel des Abschlussprüfers befasst und beschlossen, dem Plenum des Aufsichtsrats zu empfehlen, die Bestellung von PwC als neuem Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2021 vorzuschlagen. Am 31. Juli 2020 ließ sich der Prüfungsausschuss, wie regelmäßig in jedem Jahr, über die Entwicklung wesentlicher Akquisitions- und Investitionsprojekte informieren. 2020 betraf das insbesondere den Erwerb einer indirekten Minderheitsbeteiligung an der HERE International B. V., Niederlande, sowie die Übernahme der Kathrein Automotive GmbH, Deutschland, durch das Geschäftsfeld Vehicle Networking and Information und der Kmart Tyre and Auto Service Ltd., Australien (heute firmierend unter Tyre and Auto Pty Ltd, Australien), durch das Geschäftsfeld Tires. Der Vorstand hat den Prüfungsausschuss in seinen Sitzungen am 31. Juli und am 4. November 2020 ausführlich über die von der Staatsanwaltschaft gegen Mitarbeiter der Continental eingeleiteten Ermittlungen im Zusammenhang mit der Dieselaffäre aufgrund der Lieferung der Motorsteuerung für den EA-189-Motor an VW informiert. Diese Angelegenheit war auch Gegenstand der Berichterstattung des Vorsitzenden des Prüfungsausschusses an das Plenum und des regelmäßigen Austauschs mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden. Mehrfach erörtert wurden auch die Vorwürfe der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht wegen einer angeblich unterbliebenen Ad-hoc-Mitteilung im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der Ergebnisse zum dritten Quartal 2016. In der Sitzung am 4. November 2020 hat der Prüfungsausschuss im Übrigen nach Einholung der erforderlichen Unabhängigkeitserklärung dem von der Hauptversammlung bestellten Abschlussprüfer, KPMG, den Auftrag für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses 2020 sowie des Abhängigkeitsberichts erteilt und besonders wichtige Prüfungssachverhalte (Key Audit Matters) mit ihm abgestimmt. KPMG wurde ebenfalls beauftragt, die zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung zu prüfen. Der Prüfungsausschuss hat darüber hinaus einen Genehmigungsrahmen für die Beauftragung des Abschlussprüfers mit zulässigen Nichtprüfungsleistungen nach der EU-Abschlussprüferverordnung festgelegt, über dessen Ausnutzung der Vorstand den Prüfungsausschuss regelmäßig informiert.

Corporate Governance
In seiner Dezembersitzung 2020 hat der Aufsichtsrat eine aktualisierte Erklärung nach § 161 AktG zu den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (Kodex) verabschiedet. Sie bezieht sich sowohl auf den Kodex in seiner Fassung vom 7. Februar 2017 als auch auf die Neufassung des Kodex vom 16. Dezember 2019. Aufgrund der geänderten Empfehlungen des Kodex hat der Aufsichtsrat außerdem Anpassungen der „Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats“ beschlossen. Interessenkonflikte von Aufsichtsratsmitgliedern sind im Berichtsjahr nicht aufgetreten. Dem Aufsichtsrat hat nach seiner Einschätzung im Berichtszeitraum, insbesondere auf Anteilseignerseite, auch jederzeit eine angemessene Zahl unabhängiger Mitglieder im Sinne des Kodex angehört. Weitere Informationen dazu und zur Corporate Governance allgemein enthält die Erklärung zur Unternehmensführung (Seite 16 ff.).

Jahres- und Konzernabschluss, zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung 2020
Den vom Vorstand nach den Vorschriften des HGB aufgestellten Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 unter Einbeziehung der Buchführung, des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems und des Risikofrüherkennungssystems, den Konzernabschluss 2020 sowie den zusammengefassten Bericht zur Lage der Gesellschaft und des Konzerns hat KPMG geprüft. Der Konzernabschluss 2020 der Continental AG wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt. Der Abschlussprüfer erteilte uneingeschränkte Bestätigungsvermerke. Zum Risikofrüherkennungssystem hat der Abschlussprüfer festgestellt, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG erforderlichen Maßnahmen getroffen hat und dass das Risikofrüherkennungssystem der Gesellschaft geeignet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, frühzeitig zu erkennen. Außerdem hat KPMG den Bericht des Vorstands über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen nach § 312 AktG (Abhängigkeitsbericht) geprüft. Dazu hat KPMG folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk nach § 313 Abs. 3 AktG erteilt:

„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

  • die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,
  • bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind,
  • bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen.“

Der Prüfungsausschuss hat die Jahresabschlussunterlagen einschließlich des Abhängigkeitsberichts und die Prüfungsberichte am 2. März 2021 mit Vorstand und Abschlussprüfer erörtert. Außerdem hat das Plenum des Aufsichtsrats diese in seiner Bilanzsitzung am 16. März 2021 ausführlich behandelt. Gegenstand der Beratungen war darüber hinaus die zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung für den Continental-Konzern und die Continental AG nach § 289b bzw. § 315b HGB. Die erforderlichen Unterlagen waren rechtzeitig vor diesen Sitzungen an alle Mitglieder des Prüfungsausschusses bzw. des Aufsichtsrats verteilt worden, sodass ausreichend Gelegenheit zu ihrer Prüfung bestand. Bei den Beratungen war der Abschlussprüfer anwesend. Er berichtete über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfungen und stand dem Prüfungsausschuss und dem Aufsichtsrat für ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Auf der Basis seiner eigenen Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses, des zusammengefassten Lageberichts der Continental AG und des Konzerns sowie des Abhängigkeitsberichts einschließlich der Schlusserklärung des Vorstands sowie auf der Basis des Berichts und der Empfehlung des Prüfungsausschusses hat sich der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer angeschlossen. Einwendungen waren nicht zu erheben. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Zur zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung hat KPMG einen uneingeschränkten Prüfungsvermerk erteilt. Auf der Grundlage seiner eigenen Prüfung, des Berichts des Prüfungsausschusses über seine vorbereitende Prüfung und seine Empfehlung sowie der Prüfung der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung und des uneingeschränkten Prüfungsvermerks der KPMG dazu stellt der Aufsichtsrat fest, dass die zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung ordnungsgemäß und zweckmäßig ist sowie im Einklang mit den §§ 315b und 315c i. V. m. 289c bis 289e HGB aufgestellt wurde.

Der Aufsichtsrat wird der Hauptversammlung am 29. April 2021 gemeinsam mit dem Vorstand vorschlagen, für das abgelaufene Geschäftsjahr auf eine Dividendenausschüttung zu verzichten und den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2020 vollständig auf neue Rechnung vorzutragen.

Personelle Veränderungen in Aufsichtsrat und Vorstand
Im Aufsichtsrat hat es 2020 keine personellen Veränderungen gegeben.

Weitere Angaben zu den Mitgliedern des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse, die im Berichtsjahr amtiert haben, finden Sie auf den Seiten 19 f. und 219 f.

Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 3. Juni 2020 Andreas Wolf zum Mitglied des Vorstands für das Geschäftsfeld Powertrain bestellt. Nachdem die Abspaltung von Vitesco Technologies verschoben werden musste, trägt diese Entscheidung seiner Verantwortung für das Geschäftsfeld, die er schon im Oktober 2018 übernommen hat, angemessen Rechnung. Am 29. Oktober 2020 hat uns Dr. Elmar Degenhart seinen Wunsch mitgeteilt, sein Amt als Vorstandsvorsitzender aus gesundheitlichen Gründen zum 30. November 2020 niederzulegen. Der Aufsichtsrat hat dem am 12. November 2020 zugestimmt. Noch einmal möchten wir unseren Dank an Elmar Degenhart für seine hervorragende Leistung, sein vorbildliches Führungsverhalten sowie seine großen Verdienste um Continentals langjährige Erfolgsbilanz bekräftigen. Wir wünschen ihm persönlich und besonders gesundheitlich für die Zukunft alles Gute. Gleichzeitig hat der Aufsichtsrat Nikolai Setzer zum Vorstandsvorsitzenden ernannt. Nikolai Setzer bleibt daneben Vorsitzender des Automotive Board.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Arbeitnehmervertretungen für ihren großen Einsatz im vergangenen Jahr.

Hannover, 16. März 2021

Für den Aufsichtsrat

Mit freundlichen Grüßen

 Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle
Vorsitzender

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle
Vorsitzender