In Deutschland beschleunigte sich 2017 das solide Wirtschaftswachstum der letzten Jahre. Nach 1,7 % im Jahr 2015 und 1,9 % im Jahr 2016 wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Berichtsjahr nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamts preisbereinigt um 2,2 % gegenüber dem Vorjahr. Die im Januar 2017 aufgestellte Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) von 1,5 % wurde damit klar übertroffen. Ursächlich für den deutlichen Zuwachs waren insbesondere höhere private Investitionen, aber auch Konsumausgaben der privaten und öffentlichen Haushalte.
Neben Deutschland verzeichneten 2017 auch die anderen Länder des Euroraums überwiegend einen anhaltenden Wirtschaftsaufschwung infolge höherer Investitionen der Unternehmen sowie gestiegener Konsumausgaben der privaten und auch der öffentlichen Haushalte. Die Wirtschaft des Euroraums erreichte im Berichtsjahr nach aktuellen Zahlen der Statistikbehörde Eurostat ein BIP-Wachstum von 2,5 % und übertraf ebenfalls die IWF-Prognose aus Januar 2017 von 1,6 %. Unterstützend wirkte weiterhin die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), die an ihren expansiven Maßnahmen im Jahr 2017 unverändert festhielt.
Die US-Wirtschaft gewann im Verlauf des Jahres 2017 von Quartal zu Quartal an Dynamik und hat voraussichtlich einen BIP-Zuwachs von 2,3 % erreicht. Damit wurde die Prognose des IWF aus Januar 2017 genau getroffen. Ursächlich hierfür waren vor allem eine Zunahme des privaten Konsums und ein Anstieg der privaten Investitionen. Die US-amerikanische Notenbank Fed erhöhte 2017 in den Monaten März, Juni und Dezember ihren Leitzins um jeweils 25 Basispunkte. Mit einem Zielwert von zuletzt 1,25 % bis 1,5 % blieb ihr Leitzins dennoch auf einem niedrigen Niveau.
Die japanische Wirtschaft belebte sich im Berichtsjahr vor allem dank der kräftigen Ausweitung des Außenhandelsüberschusses infolge der Abschwächung des japanischen Yen gegenüber dem Euro und anderen Währungen. Aber auch die privaten Investitionen und der private Konsum stiegen an, während die Staatsausgaben nahezu stagnierten. Auf Basis der aktuellen Erwartung des IWF dürfte die japanische Wirtschaft 2017, auch dank der anhaltend expansiven Geldpolitik ihrer Notenbank, um 1,8 % gegenüber dem Vorjahr gewachsen sein. Damit fiel das Wachstum deutlich stärker aus, als der IWF zu Jahresbeginn mit 0,8 % prognostiziert hatte.
Die Schwellen- und Entwicklungsländer erreichten 2017 gemäß dem WEO-Update (World Economic Outlook, WEO) des IWF vom Januar 2018 in Summe ein Wachstum von 4,7 % (Vj. 4,4 %). Im Januar 2017 hatte der IWF zunächst 4,5 % prognostiziert. Wesentliche Wachstumstreiber waren erneut China und Indien. Die chinesische Wirtschaft entwickelte sich dabei mit einem ausgewiesenen BIP-Wachstum von 6,9 % besser, als der IWF Anfang 2017 mit seiner Prognose von 6,5 % erwartet hatte. Dagegen blieb Indien gemäß IWF mit einem BIP-Wachstum von 6,7 % unter der Prognose von 7,2 %, da sich die grundlegende Reform des Umsatzsteuersystems dämpfend auf die Wirtschaft auswirkte. Besser als im Januar 2017 erwartet entwickelten sich im Berichtsjahr zudem Russland und Brasilien, die von der Erholung des Rohstoffsektors profitierten.
Gemäß dem WEO-Update des IWF vom Januar 2018 wuchs die Weltwirtschaft im Berichtsjahr um 3,7 %, nach 3,2 % im Vorjahr. Die Prognose des IWF eines Wachstums von 3,4 % aus Januar 2017 wurde infolge der stärkeren konjunkturellen Entwicklung in der Eurozone sowie auch in Japan und China übertroffen.